Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) hat sich enttäuscht über die Friedenskundgebung der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) geäußert. "Wir haben uns in entscheidenden Punkten eine deutlichere Sprache und klarere Aussagen gewünscht", erklärte die Vorsitzende des evangelischen Friedensverbandes, Christine Busch, in Bonn. Das betreffe vor allem Forderungen nach einem Atomwaffenverbot.

Die AGDF hatte die Synode im Vorfeld ihrer Tagung in Dresden aufgefordert, einen Beschluss zur Ächtung von Atomwaffen zu fassen und die Bundesregierung aufzufordern, umgehend den UN-Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen. In dem am 13. November von der Synode verabschiedeten Papier sei nun nur noch von einer Weiterentwicklung des Atomwaffenverbotsvertrages und einem weltweiten Moratorium zur Modernisierung der Atomwaffen die Rede, kritisierte AGDF-Geschäftsführer Jan Gildemeister.

"Da waren frühere Aussagen der EKD und ihrer Repräsentanten viel deutlicher", erklärte Busch. Auch vor einer klaren Forderung nach einem Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland habe sich die Synode gedrückt.

Die diesjährige EKD-Synode hatte sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Friedensethik befasst. In dem Kundgebungstext stellte das Kirchenparlament vor allem die Bedeutung der Klimagerechtigkeit für den Frieden in der Welt in den Vordergrund. Die Kundgebung betont zudem den Vorrang ziviler und gewaltfreier Mittel der Konfliktlösung vor militärischen Lösungen. Mit dem Dokument fordert die Synode außerdem die Bundesregierung auf, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Entwicklungszusammenarbeit auszugeben und die Klimaschutzziele aus dem Pariser Abkommen umzusetzen.