Das Städel-Museum in Frankfurt am Main präsentiert eine Ausstellung über Vincent van Gogh (1853-1890). Im Mittelpunkt der Schau "Making van Gogh - Geschichte einer deutschen Liebe" stehe die Bedeutung des niederländischen Malers für die Kunst der Moderne in Deutschland, teilte das Museum am 4. September mit. Van Goghs Malerei sei Vorbild und maßgebliche Inspirationsquelle der jungen deutschen Expressionisten gewesen. "Ohne seine Kunst ist die Entstehung der Moderne in Deutschland kaum denkbar."

Die Ausstellung zeigt vom 23. Oktober bis 16. Februar 2020 rund 50 Gemälde und Arbeiten auf Papier von van Gogh aus allen Schaffensphasen. Sie werden flankiert von 70 Werken deutscher Künstler der nachfolgenden Generation, darunter Max Beckmann, Ernst Ludwig Kirchner, Alexej von Jawlensky, Gabriele Münter und Paula Modersohn-Becker, aber auch "wiederentdeckter" Künstler wie Peter August Böckstiegel, Elsa Tischner-von Durant oder Heinrich Nauen. Die Schau thematisiere die besondere Rolle, die Galeristen, Museen, Privatsammler und Kunstkritiker im Deutschland des frühen 20. Jahrhunderts für die Rezeption van Goghs als "Vater der Moderne" spielten.

Selbstbildnisse

Die Werke van Goghs stammen aus deutschen und internationalen Sammlungen wie dem Museum of Fine Arts in Boston, dem Metropolitan Museum of Art in New York, der Nationalgalerie in Prag sowie den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München. Besondere Höhepunkte stellten die Selbstbildnisse aus dem Art Institute in Chicago und dem Kröller-Müller-Museum in Otterlo/Niederlande dar. In der Schau sind auch die berühmte Darstellung der Berceuse Augustine Roulin (1889, Stedelijk Museum, Amsterdam) sowie die Segelboote am Strand von Les Saintes-Maries-de-la-Mer (1888, Van Gogh Museum, Amsterdam) vertreten.

Vincent van Gogh wird am 30. März 1853 in der niederländischen Stadt Groot-Zundert als Sohn eines Pfarrers und einer Buchbinderin geboren. 1869 beginnt er in Den Haag eine Ausbildung in der Kunsthandlung Goupil & Co. Im Anschluss wird er in die Londoner Filiale versetzt, wo er sich allerdings nicht wohlfühlt. Er geht nach Paris und probiert sich in verschiedenen anderen Berufen aus, unter anderem als Hilfslehrer und Prediger. Erst 1880, im Alter von 27 Jahren, entschließt er sich, Maler zu werden. Van Gogh stirbt am 29. Juli 1890 unter mysteriösen Umständen in Auvers-sur-Oise, einem kleinen Ort nördlich von Paris. Er hinterlässt rund 900 Gemälde und mehr als 1.000 Zeichnungen.