In Nordrhein-Westfalen werden jetzt wieder die Wälder unter die Lupe genommen. Im niederrheinischen Schermbeck (Kreis Wesel) haben am 19. Juli die Geländeaufnahmen zum diesjährigen Waldzustand im Land begonnen, wie das NRW-Umweltministerium in Düsseldorf mitteilte. "Der Schutz und die nachhaltige Nutzung unserer Wälder ist unsere vordringliche Aufgabe", sagte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU), die den Start der Erfassung vor Ort begleitete.

Stürme und lang anhaltende Trockenheit setzen Bäumen zu

Um langfristige Trends zu erkennen, wird der Gesundheitszustand der Wälder in NRW seit über 30 Jahren untersucht. In diesem Jahr waren die Wälder zu Jahresbeginn den Stürmen "Burglind" und "Friederike" ausgesetzt, aktuell setzt die Trockenheit den Bäumen zu. "Nur möglichst gesunde und widerstandsfähige Wälder gewährleisten die vielfältigen ökologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leistungen des Waldes", erklärte die Ministerin. Deswegen sei es wichtig, jährlich den Gesundheitszustand der Wälder zu bewerten

Nach Angaben des Inventurleiters für die Waldzustandserhebung beim Landesbetrieb Wald und Holz NRW, Lutz Falkenried, lässt sich die Vitalität von Bäumen am Zustand ihrer Kronen ablesen. "Für die gesamte Waldfläche in Nordrhein-Westfalen werden im Sommer an 560 Stichprobepunkten mehr als 10.300 Einzelbäume aufgenommen", betonte er. Die dabei gesammelten Daten sollten auch Informationen zu den möglichen Auswirkungen des Klimawandels liefern. Die Ergebnisse der aktuellen Waldzustandserhebung will das Ministerium im Spätherbst vorstellen.

Waldsterben in den 80ern

Die Untersuchungen zum Waldzustand in NRW begannen in den 1980er Jahren im Zusammenhang mit der Diskussion um das Waldsterben. Die Waldzustandserhebung ist heute Teil des forstlichen Umweltmonitorings in Nordrhein-Westfalen. Seit 2014 gibt es die Waldzustandserhebung auch in ganz Deutschland.