Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat seine umstrittene Aussage über die Abschiebung von 69 Afghanen am Tag seines 69. Geburtstags gerechtfertigt. Er habe auf eine Frage nach Abschiebungen differenziert geantwortet, sagte Seehofer am 18. Juli in Berlin. Aus der Antwort seien zwei Sätze herausgefiltert worden. Er habe an keiner Stelle von einem Geburtstagsgeschenk gesprochen. Auf die Frage bei der Pressekonferenz, ob er die Äußerung bereue, antwortete Seehofer am 18. Juli knapp: "Nein."

Bei der Vorstellung seines "Masterplans Migration" am 10. Juli hatte Seehofer vor Journalisten gesagt: "Ausgerechnet an meinem 69. Geburtstag sind 69 - das war von mir nicht so bestellt - Personen nach Afghanistan zurückgeführt worden." Seehofer war davor auf Schwierigkeiten bei Abschiebungen angesprochen worden. Er wollte mit dem Zahlenbeispiel auf Fortschritte aufmerksam machen. Bei vergleichbaren Sammelabschiebungen zuvor waren wesentlich weniger Menschen an Bord des Flugzeuges. Seehofer ergänzte nach dem umstrittenen Satz, dies liege "weit über dem, was bisher üblich ist".

Gemeinsam mit einem augenscheinlich amüsiert wirkenden Gesichtsausdruck des Ministers sorgte die Äußerung für Empörung. In sozialen Netzwerken wurde ein Videoausschnitt mit der umstrittenen Aussage vielfach geteilt und mit der Einschätzung versehen, Seehofer betrachte die Abschiebung als eine Art Geburtstagsgeschenk.