Die Zahl der neuen Gemeindemitglieder wiegt jedoch die hohe Zahl an Sterbefällen nicht auf, wie aus am 20. Juli veröffentlichten neuen Zahlen hervorgeht. Auch bundesweit werden die Mitglieder der großen christlichen Kirchen weniger.

In der Evangelischen Kirche im Rheinland sank die Zahl der Gemeindemitglieder binnen Jahresfrist um 36.700 (1,4 Prozent) auf 2,54 Millionen am 1. Januar dieses Jahres. In der Evangelischen Kirche von Westfalen ging die Zahl der Gläubigen im gleichen Zeitraum um rund 39.000 (1,7 Prozent) auf 2,24 Millionen zurück. Die Lippische Landeskirche verzeichnete einen Rückgang um rund zwei Prozent auf 159.320 Mitglieder.

Die Zahl der Taufen lag in der rheinischen Kirche 2017 mit 19.092 leicht unter dem Vorjahr (20.629). Zudem traten rund 3.530 Menschen in die Kirche ein. Im gleichen Zeitraum kehrten 20.130 Menschen der Landeskirche den Rücken (Vorjahr: 19.332). Die Zahl der gestorbenen Mitglieder war mit rund 38.820 fast doppelt so hoch.

Auch in der westfälischen Kirche sank die Zahl der Taufen leicht auf 15.012 (Vorjahr: 15.816). Mit Aufnahmen und Erwachsenentaufen kamen rund 19.000 Gemeindemitglieder hinzu. Dem standen 14.000 Austritte (Vorjahr 13.830) und 34.000 gestorbene Gemeindemitglieder gegenüber.

In der Lippischen Landeskirche sank die Zahl der Taufen im vergangenen Jahr ebenfalls von 1.210 im Vorjahr auf 1.015. Es gab 129 Wiedereintritte (Vorjahr: 162). Die Zahl der Austritte war mit rund 1.080 (Vorjahr: 1.210) leicht rückläufig. Rund 2.810 Mitglieder starben.

In den katholischen Bistümern in NRW verlief die Entwicklung ähnlich. Im Erzbistum Köln, dem mitgliederstärksten deutschen Bistum, lag die Zahl der Gläubigen nach einem Rückgang um rund 21.140 Menschen zu Jahresbeginn bei rund 1,97 Millionen. Im Bistum Münster sank die Mitgliederzahl um 18.000 auf 1,87 Millionen, im Erzbistum Paderborn von 1,53 auf 1,52 Millionen. Zum Bistum Aachen gehörten 1,04 Millionen Katholiken, im Vorjahr waren es 1,05. Im Ruhrbistum Essen sank die Mitgliederzahl um 10.456 auf gut 772.000.

Hauptursache des Mitgliederschwunds blieb auch bundesweit der demografische Wandel: Im vergangenen Jahr starben 350.000 Mitglieder der evangelischen und 240.000 der katholischen Kirche. Zugleich stieg im Bundesdurchschnitt die Zahl der Kirchenaustritte: Rund 200.000 Menschen kehrten der evangelischen Kirche den Rücken, 2016 waren es etwa 10.000 weniger. Aus der katholischen Kirche traten etwa 168.000 Menschen aus, das waren 6.000 mehr als im Vorjahr.