Der Internationale Strafgerichtshof feiert am 17. Juli sein 20-jähriges Bestehen. Zu dem Festakt in Den Haag werden neben dem nigerianischen Präsidenten Muhammadu Buhari auch mehrere Minister weiterer Staaten erwartet. Am 17. Juli 1998 verabschiedeten 120 Staaten das Römische Statut, den Gründungsvertrag des Gerichts.

Der Strafgerichtshof ist das erste ständige internationale Tribunal, das Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen verfolgen kann. Das Gericht steht wegen seiner vergleichbar schwachen Bilanz und dem starken Fokus auf afrikanische Konflikte in der Kritik.

Bisher ergingen Urteile in fünf Strafprozessen. Zwei der Angeklagten wurden freigesprochen, zuletzt Anfang Juni der frühere kongolesische Vizepräsident Jean-Pierre Bemba.

Derzeit sind 123 Staaten Mitglieder beim Strafgerichtshof. Das Gericht kann ohne ein Mandat des UN-Sicherheitsrats nur in Ländern ermitteln, die dem Römischen Statut beigetreten sind. Weltweit besonders einflussreiche Länder wie die USA, China und Russland sind keine Mitglieder, ebenso wie Indien und Israel und viele arabische Länder.