Das katholische Hilfswerk Misereor macht auf kritische Umstände bei der Gewinnung metallischer Rohstoffe für Wind- und Sonnenenergie in Lateinamerika, Afrika und Asien aufmerksam. "Damit erneuerbare Energien auch wirklich 'sauberen' Strom liefern, muss auch die Rohstoffbeschaffung frei von Menschenrechtsverletzungen sein", forderte Misereor-Chef Pirmin Spiegel am 27. April in Aachen. Er appellierte an Politik und Unternehmen, dafür Sorge zu tragen. Eine neue Studie zeige, dass es in dieser Hinsicht bei den Herstellern von Windkraft- und Photovoltaikanlagen, Zuliefererbetrieben und Stromanbietern noch Nachholbedarf gebe.

Für die Herstellung von Windrädern und Photovoltaikanlagen werden den Angaben zufolge hohe Mengen an Eisenerz aus Brasilien, Kupfer aus Peru und Chile, Silber aus Mexiko und Argentinien, Bauxit aus Guinea sowie seltene Erden aus China benötigt. Die Misereor-Studie zeige, dass es auch beim Abbau dieser Rohstoffe häufig zu schweren Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden komme. "Umweltschützer und Menschenrechtsverteidiger werden oft kriminalisiert, verfolgt und manchmal ermordet", erklärte Spiegel.