Die Vereinten Nationen haben schwerwiegende Verstöße gegen die Menschenrechte in rund 50 Staaten angeprangert. Die Liste der Länder mit zum Teil gravierenden Verbrechen reiche von Syrien über die Demokratische Republik Kongo bis Nordkorea, sagte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Seid Ra'ad al-Hussein, am 7. März in Genf.

Der Jordanier kritisierte in seinem Jahresbericht ebenso EU-Staaten wie Ungarn, Polen und Tschechien sowie auch die USA für eine Politik, die gegen Ausländer gerichtet sei und auf Abschottung setze. Er forderte die chinesische Führung auf, die Grundfreiheiten der Bürger nicht weiter massiv einzuschränken. Besonders scharf prangerte Seid vor dem UN-Menschenrechtsrat das Regime des Gewaltherrschers Baschar al-Assad in Syrien an, das für eine sich abzeichnende Apokalypse in dem Bürgerkriegsland die Hauptverantwortung trage.

400.000 Tote

Laut dem Hochkommissar wurden in Syrien seit Beginn der Kämpfe 2011 mehr als 400.000 Menschen getötet. Mehr als eine Million Kinder, Frauen und Männer seien verletzt worden und elf Millionen seien auf der Flucht. Besonders dramatisch sei die Lage in den belagerten Gebieten wie Ost-Ghuta. Das Assad-Regime sei für die Abschnürung und das Aushungern der meisten Territorien verantwortlich.

Als weitere Länder, in denen Menschen unterdrückt, verfolgt und Opfer von Gewalt seien, nannte Seid Libyen, den Jemen, Afghanistan, den Südsudan und Burundi. Im Iran würden Menschen zum Tode verurteilt für Verbrechen, die sie mutmaßlich als Kinder verübt hätten. Der UN-Hochkommissar prangerte ebenso die Vertreibung Hunderttausender Angehöriger der muslimischen Rohingya-Minderheit aus dem buddhistisch geprägten Myanmar an. Die Menschen harrten nun unter erbärmlichen Umständen in Bangladesch aus.

Der UN-Funktionär beschuldigte skrupellose Politiker für viele der Verbrechen. Diese Art von Menschen machten sich überall auf der Welt breit, sagte Seid. Der Typus, der schwach im Geiste sei und Menschlichkeit nicht kenne, schüre Intoleranz unter den Bürgern und spalte die Gesellschaften.