Berlin/Dubrovnik (epd). Die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin hat sich für Nackt-Aufnahmen während eines Fotoshootings von Studenten in einer Kirche im kroatischen Dubrovnik entschuldigt. Man wolle sich "von ganzem Herzen bei der Kirche und den Bürgern von Dubrovnik entschuldigen", teilte Direktor Ben Gibson auf der Internetseite der Hochschule mit.
Am 7. März war bekanntgeworden, dass drei Studentinnen der Berliner Hochschule eine 64-jährige Frau mit nackter Brust in einer Kirche und an anderen historischen Stätten der kroatischen Adriastadt gefilmt und fotografiert hatten.
Laut dem Nachrichtenportal "Focus Online" hatte sich der katholische Bischof Mate Uzinic entsetzt über die Aktion der jungen Filmemacherinnen gezeigt. Er sei "tieftraurig", dass diese Bilder "unter der Maske der Kunst" gemacht worden seien, schrieb der Geistliche demnach auf seiner Facebook-Seite.
Örtliche Medien zitierten die Filmemacherinnen laut "Focus Online" mit den Worten: "Wir wollten damit die Schönheit der Frau unabhängig von ihrem Alter zeigen." Ziel des Films sei "die Zerstörung von Tabus und der Grenze zwischen Vergangenheit und heutiger Zeit" gewesen.
Erstes Studienjahr
Wie eine Sprecherin der Filmakademie am 8. März auf epd-Anfrage sagte, handelt es sich bei den jungen Filmemacherinnen um drei Studentinnen aus dem ersten Studienjahr. Diese hätten für ein Dokumentarfilmprojekt in Dubrovnik geübt. Die genauen Hintergründe der umstrittenen Aufnahmen müssten zunächst hochschulintern geprüft werden.
Die Studentinnen sollen sich derzeit auf dem Heimweg nach Berlin befinden. Auch zu weiteren Konsequenzen wie etwa einer direkten Kontaktaufnahme zu der betroffenen Kirchengemeinde wollte sich die Filmhochschule vorerst nicht äußern.
Akademie-Direktor Gibson betonte, die Hochschule habe nicht gewusst, dass das Fotoshooting Nackt-Aufnahmen in einer Kirche beinhalte. "Es passiert leider manchmal, dass jungen Filmemachern, die ihre ersten Schritte unternehmen, grundsätzliche Fehler unterlaufen, die andere Menschen unbeabsichtigt verletzen oder angreifen, wie in diesem Fall." Die Hochschule, die künstlerische Freiheit sehr hoch wertschätze, sei über die Besonderheiten der zu drehenden Szene und den Drehort nicht informiert gewesen.