Auf seiner Nahost-Reise hat Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am 2. Mai die deutsche Auslandsschule Talitha Kumi bei Bethlehem in den Palästinensischen Gebieten besucht. In der Schule in Trägerschaft des Berliner Missionswerks der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) lernen nach Angaben der Brandenburger Staatskanzlei 650 christliche und muslimische Mädchen und Jungen unter einem Dach. Für Unterrichtsmaterialien und Schulbücher übergab Woidke knapp 2.900 Euro aus Lottomitteln, teilte die Staatskanzlei am Mittwoch in Potsdam mit.

Talitha Kumi sei eine außergewöhnliche Schule, die in einer Konfliktregion als ein Ort der Begegnung und des Lernens für Christen und Muslime ein friedliches und tolerantes Miteinander ermögliche, erklärte Woidke. Großer Dank gelte deshalb auch der Evangelischen Kirche in Berlin und Brandenburg und deren Mitglieder für ihr Engagement.

"Alle Kinder haben ein Recht auf gute Bildung und hoffnungsvolle Perspektiven", sagte Woidke weiter: "Dieser Grundsatz wird hier in Talitha Kumi gelebt. Das Schulteam leistet jeden Tag eine unglaubliche Arbeit, die uns in Brandenburg sehr beeindruckt."

Die evangelische Schule umfasst den Angaben zufolge ein Mädcheninternat, ein Kindergarten, eine Grundschule sowie eine weiterführende Schule. In der Schule kann das deutsche Abitur und das Deutsche Sprachdiplom-Zertifikat erlangt werden. Die Bildungseinrichtung wird auch von den evangelischen Gemeinden in Brandenburg und Berlin durch Spenden und Kollekten unterstützt.

Neben der Schule besuchte Brandenburgs Ministerpräsident in Ramallah auch die Polizeibehörden der Palästinensischen Gebiete. Deutschland unterstützt den Angaben zufolge die palästinensische Zivilpolizei seit 2010 bei der Einführung des Fingerabdrucksystems AFIS. Die Federführung liege dabei beim Bundeskriminalamt in Wiesbaden unterstützt von den Bundesländern. Brandenburg beteilige sich unter anderem an der Aus- und Fortbildung der palästinensischen Polizisten. Diese fänden vor Ort in den palästinensischen Gebieten statt, aber auch in Form von Lehrgängen an der Fachhochschule der Polizei in Oranienburg.