Joker - Folie à Deux

Todd Phillips Sequel zu seinem Erfolgsfilm „Joker“ von 2019, das bei den diesjährigen Filmfestspielen in Venedig angetreten war, knüpft inhaltlich direkt an den Vorgänger an. Arthur Fleck sitzt im Gefängnis und wartet dort auf seinen Mordprozess. Im Knastchor lernt er die Pyromanin Harley Quinn (Lady Gaga) kennen. Zwischen den beiden entspinnt sich bald eine unheilvolle Liebesgeschichte. Phillips hat einen Hybrid aus Musical, Gefängnisdrama, Gerichtsdrama und Melodram geschaffen, der trotz einiger gelungener Momente nicht so recht zünden will. Der Film punktet aber als unkonventionelle Dekonstruktion des Joker-Mythos.

Joker: Folie à Deux (USA 2024). Regie: Todd Phillips. Buch: Todd Phillips, Scott Silver. Mit: Joaquin Phoenix, Lady Gaga, Zazie Beetz, Ken Leung, Catherine Keener, Brendan Gleeson. Länge: 138 Min.

Der Wilde Roboter

In dem Animationsfilm von Chris Sanders erleidet Roboter Roz Schiffbruch auf einer Insel und versucht zunächst vergeblich, sich mit den tierischen Bewohnern anzufreunden. Mit dem verwaisten Gänseküken Brightbill findet er jedoch einen neuen Lebensinhalt. Denn die Zwerggans muss auf den bevorstehenden Vogelzug vorbereitet werden. Sanders ist ein bemerkenswerter Film über Freundschaft und Solidarität gelungen, der frischen Wind in das Animationsstudio Dreamworks bringt.

Der Wilde Roboter (USA 2024).Regie und Buch: Chris Sanders. Länge: 101 Min.

Memory

Sylvia (Jessica Chastain) führt ein einfaches, strukturiertes Leben. Gegenüber ihrer Tochter (Brooke Timber) verhält sie sich schroff, darüber hinaus nimmt sie regelmäßig an Treffen der Anonymen Alkoholiker teil. Eines Abends folgt ihr der demenzkranke Saul (Peter Sarsgaard) nach Hause. Die beiden scheint eine gemeinsame Vergangenheit zu verbinden, und so kommen sie sich näher. Diese Beziehung wird von Chastain und Sarsgaard sehr nuanciert gespielt. Regisseur Michel Franco verbindet Themen wie Alkoholismus, Missbrauch, Traumata und Demenz zu einem originellen Melodram, das ganz ohne Pathos und Klischees auskommt.

Memory (Mexiko/USA 2023). Regie und Buch: Michel Franco. Mit: Jessica Chastain, Peter Sarsgaard, Brooke Timber. Länge: 103 Min.

Element of Crime in Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin

Element of Crime, das ist ein Sound, der neben Frontmann Sven Regener vor allem von Gitarrist und Mitgründer Jakob Ilja sowie von Schlagzeuger Richard Pappik geschaffen wurde. Charly Hübner hat sie für seinen Dokumentarfilm eine Woche lang begleitet und lässt sie von ihrer Geschichte, ihren Erfolgen und Problemen erzählen. Dabei betreibt er, der in „Wildes Herz“ von 2017 bereits sein Faible für Musikdokumentationen gezeigt hat, keine Heroisierung, sondern offenbart eine Art Netzwerk um die Band, in dem zahlreiche junge Acts und Wegbegleiter zu Wort kommen.

Element of Crime in Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin (Deutschland 2024). Regie und Buch: Charly Hübner. Mit: Sven Regener, Jakob Ilja, Richard Pappik, Markus Runzheimer, Rainer Theobald, Ekki Busch. Länge: 93 Min.

www.epd-film.de