Darmstadt (epd). Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ist auf dem Weg zur Selbstversorgerin mit Öko-Strom. Nahezu ein Drittel ihrer elektrischen Energie erzeuge sie bereits auf eigenen Solardächern, teilte die Kirche am 28. Juli in Darmstadt mit. In den kommenden Jahren solle die Quote von selbst produziertem Strom auf 100 Prozent steigen. Einen konkreten Zeitplan dafür gibt es bislang allerdings nicht.
Vor allem die Zentrale Pfarreivermögensverwaltung der EKHN sei besonders aktiv in der Produktion von Öko-Strom, hieß es. Sie bewirtschafte auf evangelischen Gebäuden derzeit 101 Photovoltaik-Solaranlagen, etwa auf den Dächern des Martin-Niemöller-Tagungshauses in Arnoldshain im Taunus, des Zentrums Bildung in Darmstadt oder der Kindertagesstätte in Westerburg im Westerwaldkreis.
Solarparks auf kirchlichen Flächen
Hinzu kämen mindestens hundert weitere Anlagen auf Gebäuden, die evangelische Gemeinden selbst initiiert hätten. So habe etwa die Kirchengemeinde Nieder-Wiesen in Rheinhessen auf ihren Gebäuden gleich mehrere Solaranlagen installiert.
Nach einem Beschluss der Kirchensynode soll die hessen-nassauische Kirche die Eigenproduktion von Strom weiter ankurbeln. Empfohlen wird neben der Installation von Solaranlagen auf Dächern eigener Gebäude die Errichtung von Solarparks auf kirchlichen Flächen. Zudem führe die EKHN Gespräche mit Betreibern von Windkraftanlagen und fremden Photovoltaikanlagen, berichtete der zuständige Oberkirchenrat Markus Keller.
Die Zwischenresultate auf dem Weg zur Strom-Selbstversorgung könnten sich sehen lassen, sagte Keller. Allein die von der Zentralen Pfarreivermögensverwaltung errichteten 101 Photovoltaik-Anlagen hätten im vergangenen Jahr mehr als vier Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt, eine Menge, die für etwa für 1.000 durchschnittliche Haushalte reichen würde.