Hannover (epd). Mit Blick auf das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren fordern Christen in einem „Friedensruf“ mehr Engagement der Politik für die Lösung aktueller Konflikte. Laut dem am Donnerstag in Hannover veröffentlichten Appell ist eine Wirtschaft, die das Gemeinwohl sowie den Umwelt- und Klimaschutz in den Mittelpunkt stellt, Voraussetzung für den Frieden. Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa und damit die NS-Diktatur.

Verabschiedet wurde der Appell von einer unabhängigen „Friedenssynode“ in Hannover, die parallel zum 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag stattfindet. Schirmfrau ist die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und frühere hannoversche Landesbischöfin, Margot Käßmann.

Auflösung der Militärbündnisse gefordert

Der Friedensappell richtet sich unter anderem gegen die Stationierung von Mittelstreckenraketen und Marschflugkörpern in Europa sowie gegen ein mögliches europäisches Atomwaffenprogramm. Auch die „Militarisierung von Wirtschaft, Bildung und Gesundheitswesen“ wird abgelehnt. Kritisiert wird zudem eine Erhöhung von Rüstungsausgaben auf Kosten sozialer, ökologischer und pädagogischer Belange.

Die Initiatoren des Appells fordern entschlossenen diplomatischen Einsatz für gewaltfreie Konfliktlösungen, die Auflösung der Militärbündnisse und die Schaffung einer globalen Sicherheitsstruktur.