Nürnberg (epd). Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat seine Ablehnung der von den EU-Innenministern geplanten Asylverfahren an den EU-Außengrenzen bekräftigt. „Faktisch halten wir uns das Leid vom Leibe. Und das dürfen wir nicht“, sagte Bedford-Strohm am Donnerstag beim evangelischen Kirchentag in Nürnberg. Er hält die Pläne der EU zudem nach eigenen Worten nicht für umsetzbar.

Die Innenministerinnen und Innenminister der EU beraten am Donnerstag in Luxemburg über eine Reform des europäischen Asylsystems. Die Pläne sehen unter anderem Asyl-Grenzverfahren vor, bei denen Menschen, die aus Ländern mit einer geringeren Asyl-Anerkennungsquote kommen, in bestimmten Einrichtungen bleiben sollen, bis über ihr Bleiberecht entschieden ist. Deutschland unterstützt dies.

„Ähneln Gefängissen“

Diese Einrichtungen müssten faktisch Gefängnissen ähneln, kritisierte Bedford-Strohm. Zudem sei schon heute das Problem, dass viele Herkunftsstaaten abgelehnte Asylbewerber nicht zurücknähmen. Damit sei der Plan gar nicht umsetzbar, sagte Bedford-Strohm, der als Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit dafür sorgte, dass die Kirche ein Schiff zur Rettung von Migranten in Seenot im Mittelmeer unterstützt.