

Köln (epd). Die anonymen ärztlichen Sprechstunden der „Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung“ (MMM) verzeichnen einen wachsenden Zulauf. Die Zahl der Menschen, die sich 2024 an den 20 MMM-Standorten behandeln ließen, sei gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent gestiegen, teilte der Malteser Hilfsdienst am 15. Mai in Köln mit. Danach suchten 7.400 neue Patientinnen und Patienten den Rat der Ärzte, die Zahl aller Behandlungen stieg auf 16.300, acht Prozent mehr als 2023.
„Nach unseren Daten wächst leider die Zahl der Menschen, die keine Krankenversicherung haben, statt sich zu verringern“, bilanzierte die MMM-Bundesbeauftragte des Malteser Hilfsdienstes, Gabrielle von Schierstaedt. „Das Menschenrecht auf eine gute Gesundheitsversorgung ist also nicht gewährleistet.“ Die Malteser-Sprechstunden seien „nur ein Auffangnetz, um das Nötige zu tun oder das Schlimmste zu verhindern“.
Unter den 7.400 Erstkontakten waren den Angaben zufolge 1.000 schwangere Frauen und 1.200 Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre. Weitere 1.000 Patientinnen und Patienten seien älter als 60 Jahre gewesen. Die meisten Patienten kamen aus dem EU-Ausland (1.950), gefolgt von Asien (1.540), dem übrigen Europa (1.460) und Afrika (1.160). Rund die Hälfte aller Patientinnen und Patienten hatte keinen legalen Aufenthaltsstatus.
Einen deutlichen Anstieg verzeichneten die Malteser-Sprechstunden bei der deutschen Klientel. Fast 900 Patientinnen und Patienten hatten demnach eine deutsche Staatsbürgerschaft, ein Plus von 25 Prozent gegenüber dem Jahr 2023.
In den Sprechstunden der Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung arbeiten den Angaben zufolge 360 überwiegend ehrenamtliche Medizinerinnen und Mediziner unterschiedlicher Fachrichtungen sowie Pflegekräfte und Verwaltungspersonal. Mit der vor kurzem eröffneten MMM-Einrichtung in Düren gibt es ingesamt 21 Standorte. Die größten fänden sich in Berlin, Duisburg, Hannover, Köln, Stuttgart und München, hieß es.