

noch gibt es die schwarz-rote Regierungskoalition nicht, da streitet sie schon. Es geht dabei auch um den Mindestlohn. Im Koalitionsvertrag steht, dass die unabhängige Mindestlohnkommission ein teilweise neues Verfahren anwenden soll, um zu ihrem Vorschlag für die Höhe der Lohnuntergrenze zu gelangen. Eine Lohnuntergrenze von 15 Euro pro Stunde sei damit bis 2026 „erreichbar“, heißt es in dem Vertrag. Kanzler in spe Friedrich Merz wies darauf hin, dass das nicht heiße, dass am Ende auch 15 Euro Mindestlohn herauskämen. Doch, sehr wohl heiße es das, antworteten ihm mehrere hochrangige SPD-Politiker. Experten von Wirtschaftsforschungsinstituten sehen durch die Debatte die Unabhängigkeit der Mindestlohnkommission beschädigt oder mindestens gefährdet.
Als vor mehr als 40 Jahren manche Fußballfans anfingen, sich in einer Art dritten Halbzeit gegenseitig zu verprügeln, entstanden die ersten Fansozialprojekte. Heute gibt es in Deutschland mehr als 70 davon, unter anderen getragen von Diakonie und Caritas. Sie arbeiten nicht nur gegen Gewalt an, sondern beispielsweise auch gegen Sportwettsucht. Fansozialarbeiter reden nicht gern öffentlich über ihre Arbeit. Denn Fußball-Ultras könnten schon ein versehentlich falsches Wort als Vertrauensbruch betrachten. Die Mitarbeiter zweier Fansozialprojekte in Würzburg und Paderborn haben epd sozial trotzdem einen Einblick erlaubt.
Viele Flüchtlinge kommen zuerst in EU-Ländern wie Italien oder Griechenland an und stellen dort ihren ersten Asylantrag. In diesen Staaten allerdings müssen sie mitunter in Notunterkünften bleiben und sich mit Schwarzarbeit über Wasser halten. Viele ziehen daher weiter nach Deutschland und stellen hier erneut einen Asylantrag. Dann aber droht ihnen die Rückführung in die Erstaufnahmeländer. In Schwarzarbeit oder Wohnungslosigkeit dort sehen deutsche Gerichte keine Gründe, die einer Abschiebung prinzipiell im Wege stünden.
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