

er sieht es als Zeichen der Anerkennung, das auch öffentliche Aufmerksamkeit erzeugen soll: Bundespräsident Steinmeier hat vor dem Berliner Hauptbahnhof Suppe an Obdachlose ausgeteilt. Er würdigte den Einsatz der vielen Helferinnen und Helfer, die im Winter Nacht für Nacht mit den Kältebussen unterwegs sind, um Obdachlose mit Tee und Suppe zu versorgen. Seit 30 Jahren gibt es sie in der Hauptstadt - getragen von der Stadtmission und dem DRK. Diese Form der Obdachlosenhilfe wird zunehmend schwerer, denn die Zahl von körperbehinderten Obdachlosen in Rollstühlen hat stark zugenommen. Für sie fehlen barrierefreie Schlafstellen.
Eine neue Studie für das Jahr 2023 belegt, dass sich die speziellen Unterstützungsangebote für junge Familien, die sogenannten Frühen Hilfen, gut etabliert haben. Nachgewiesen wird, dass mehr Familien mit kleinen Kindern in Armutslagen von dieser Förderung erreicht werden, die seit 2018 von der Bundesstiftung Frühe Hilfen im Bundesfamilienministerium gesteuert wird. Fachleute fordern eine Aufstockung der finanziellen Förderung.
Der Verein „Strohhalm Regensburg“ wurde durch den damaligen Stadtrat Josef Troidl gegründet. Nicht ganz freiwillig: Denn die Landesregierung reagierte auf den tragischen Kältetod eines Mannes 1994 mit der Anordnung, landesweit Wärmestuben einzurichten. Im Jahr 2001 erhielt er der Verein den Namen „Strohhalm“ - für den letzten rettenden Halt, den die Hilfsorganisation bieten möchte. Heute sind in der Begegnungsstätte über 50 Aktive im Einsatz, kümmern sich nicht nur um Obdachlose, sondern auch um arme Ruheständler. Im Interview mit epd sozial erläutert Vorsitzender Franz Lindl, wie der Verein entstand, wie er sich weiterentwickelt hat und vor welchen Herausforderungen er derzeit steht.
Bundesweit fallen Jahr für Jahr Zehntausende Wohnungen aus der Sozialbindung - und es werden kaum neue Sozialwohnungen gebaut. Doch für den Evangelischen Bundesfachverband Existenzsicherung und Teilhabe (EBET) ist klar: Auch ein erweiterter sozialer Wohnungsbau bietet selten Lösungen für wohnungslose Menschen. „Sie sind die am meisten diskriminierte Gruppe von Bewerbern um Wohnungen“, sagt Verbandschef Jens Rannenberg im Interview mit epd sozial. Deshalb brauche es für diese Klientel eine Wende in der Wohnungsbaupolitik. Und Anreize für private Vermieter, ihre Wohnungen an Menschen von der Straße zu vergeben. Erste Ansätze zur Hilfe gebe es bereits.
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