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Diakonie startet Telepflege-Projekt in Baden und Württemberg



Karlsruhe (epd). Fünf Einrichtungen der Diakonie Baden und Württemberg haben ein Modellprogramm zur Erprobung von Telepflege gestartet. Das Projekt „Virtuelle Fürsorge: Innovative Ansätze zur Telepflege“ sei eines von zwölf bundesweiten Projekten, teilte die Diakonie am 29. Oktober in Karlsruhe mit. Die Diakonie sei der einzige Projektteilnehmer in Baden-Württemberg.

Beim Modellprogramm sind fünf ambulante Dienste dabei. Dies sind die Diakonie ambulant Schwarzwald-Baar, die Evangelische Sozialstation Karlsruhe, die Diakoniestation Lahr, die Evangelische Sozialstation Nördliche Bergstraße und die Kirchliche Sozialstation Sinsheim. Die technische Umsetzung der Telepflege erfolgt durch den Einsatz von Smartphones, Computern und Tablets, die mit einem zertifizierten Videodienstanbieter verbunden sind.

Ziel: Ältere Menschen sollen länger zu Hause bleiben können

Zum Projekt gehören die Anleitung, Beratung und Schulung von Pflegebedürftigen, professionellen Pflegern und pflegenden Angehörigen. Es soll dazu beitragen, dass pflegebedürftige Menschen länger zu Hause bleiben können. Es gibt audiovisuelle Schulungen zu spezifischen Krankheitsbildern und virtuelle Unterstützung bei pflegerischen Maßnahmen durch examinierte Pflegefachkräfte. Pflegende Angehörige können sich in Beratungsbesuche Ihrer Angehörigen einwählen. Für professionelle Pfleger gibt es einen Videoaustausch.

„Unser Ziel ist es, telepflegerische Anwendungsfelder wissenschaftlich gestützt zu erproben, damit alle Beteiligten besser unterstützt werden“, erklärte Christin Schinke, Referentin für Qualitätsentwicklung, Pflegeausbildung, Fachkräftesicherung und Digitalisierung bei der Diakonie Baden. „Wir möchten herausfinden, ob und wie sich die Versorgung von Pflegebedürftigen durch telepflegerische Anwendungen verbessern lässt und für welche Anwendungsfelder diese Lösungen geeignet sind.“

Versorgungslücken finden und schließen

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Projekts sei die Entlastung der Pflegedienste. Durch die Vermeidung von Terminen und Leerzeiten während An- und Abfahrten sollen Personal- und Zeitressourcen freigesetzt und so Versorgungslücken in der Pflege geschlossen werden.

Das wissenschaftlich begleitete Projekt läuft bis zum 31. August 2025. Es wird auch untersucht, welche Anforderungen die Pflegeeinrichtungen bei der technischen Ausstattung erfüllen müssen und welche Qualifikationen das Personal mitbringen muss, um mit dem Einsatz telepflegerischer Lösungen umzugehen.