sozial-Branche

Jugendhilfe

"Jedes Kind verdient ein sicheres Zuhause"



Berlin (epd). Der Bundesverband der Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke hat seinen Jahresbericht 2023/2024 vorgelegt. Demnach wurden im Vorjahr deutschlandweit mehr als 63.000 Fälle von Kindeswohlgefährdung registriert. „Das sei ein trauriger Rekord, der zeigt, wie dringend professionelle Unterstützung für Familien in Krisensituationen und Schutzräume für Kinder benötigt werden“, so Geschäftsführer Albrecht Matthaei: „Unsere Arbeit ist heute wichtiger denn je, denn jedes Kind verdient ein sicheres Zuhause.“

Der Bericht biete einen umfassenden Einblick in die vielfältigen Aktivitäten der Organisation, die bundesweit Kinder, Jugendliche und Familien unterstützt, hieß es. Die vorgestellten Zahlen und Projekte unterstrichen die zunehmende Bedeutung, die Reichweite und die Wirksamkeit des Hilfsangebots. In zehn Bundesländern und rund 500 Einrichtungen ist der Träger für Kinder und Familien da, die Hilfe suchen und brauchen. Mehr als 2.300 Mitarbeitende sind in Kinderdörfern, Wohngruppen, Schulen, Kitas, Familienzentren, Jugendtreffs, Fachstellen für Kinderschutz, Kliniken, im Frauen- und Kinderschutzhaus und zusätzlich in der Alten- und Behindertenhilfe aktiv.

„Oft letzter Rettungsanker“

„Unsere Kinderdörfer sind oft der letzte Rettungsanker für Kinder,“ sagte Matthaei. „Jedes Kind, das wir erreichen, ist ein Schritt in eine bessere Zukunft.“ Mit ihren vielfältigen Angeboten hätten die zehn Mitgliedsvereine im vergangenen Jahr mehr als 22.000 Kinder und Jugendliche erreicht. Gleichzeitig wurden mehr als 20.000 Menschen durch weitere soziale Projekte unterstützt.

Anhand von Beispielen zeigt der Verband in seinem Bericht auf, wie er ganz praktisch hilft. Zudem macht er die Verwendung seiner finanziellen Mittel transparent. Möglich werden viele der Therapie-, Bildungs- und Freizeitangebote durch Spenden: Mehr als 8,5 Millionen Euro an Zuwendungen konnten 2023 für Projekte in den Kinderdörfern und Familienwerken, die Fachkräfteinitiative des Verbandes und die bundesweite Miteinander-Schulaktion eingesetzt werden, um das Leben von Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu verbessern. „Unsere Arbeit lebt von Spenden, und jeder Beitrag zählt“, betonte der Geschäftsführer.

Der Bericht beleuchtet auch die Herausforderungen, denen sich der Verband stellt - etwa die immer schwierigere Suche nach pädagogischen Fachkräften - sowie die Lösungsansätze, die er dafür entwickelt. Mit dem Blick nach vorn formuliert er sein klares Ziel: Den Fortbestand und die Weiterentwicklung seines Angebots, um noch mehr Kindern und Jugendlichen langfristige Zukunftsperspektiven zu bieten.