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Gesundheit

Krankenkasse: Hoher Krankenstand wegen Atemwegsinfekten



Die Zahl der Krankschreibungen in Deutschland bleibt auf hohem Niveau. Eine Ursache dafür sind Erkrankungen der Atemwege wie Husten, Schnupfen oder grippale Infekte.

Hannover, Hamburg (epd). Die Krankschreibungen im Job haben laut der Krankenkasse KKH im ersten Halbjahr 2024 bundesweit einen Höchststand erreicht. Nach den Daten der Kasse kamen in Deutschland von Januar bis Juni dieses Jahres im Schnitt 210 Krankheitsfälle auf 100 erwerbstätige Mitglieder, wie die Kasse am 16. Juli an ihrem Hauptsitz in Hannover mitteilte. Bereits im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres war jeder Berufstätige im Schnitt etwa zweimal krankgeschrieben, rechnerisch waren es damals 204 Krankheitsfälle pro 100 erwerbstätige Versicherte.

Im ersten Halbjahr 2019 hatte die KKH dagegen noch deutlich weniger Arbeitsausfälle registriert, damals waren es 122 pro 100 Mitglieder. Innerhalb von fünf Jahren habe es somit einen Anstieg von fast 72 Prozent gegeben. Grund dafür sei aktuell vor allem die anhaltend hohe Zahl an Atemwegserkrankungen wie Husten, Schnupfen oder grippale Infekte, erläuterte die Kasse. Sie machten von Januar bis Juni 2024 ein Drittel der Arbeitsausfälle aus.

Konstant hoher Krankenstand

Insgesamt blieb der Krankenstand nach der Auswertung der Krankenkasse unter ihren Versicherten im ersten Halbjahr 2024 bundesweit konstant hoch. An jedem Tag waren im Schnitt 6,5 Prozent der Beschäftigten krankgeschrieben - ebenso viele wie im Vorjahr. 2019 lag die Quote noch bei fünf Prozent.

Den höchsten Krankenstand für Januar bis Juni 2024 verzeichnete die Krankenkasse in Sachsen-Anhalt mit 8,1 Prozent vor Mecklenburg-Vorpommern mit 7,6 Prozent. Den niedrigsten Stand gab es mit 5,4 Prozent in Baden-Württemberg - knapp hinter Hamburg mit 5,5 Prozent und Bayern mit 5,6 Prozent.

Kurzzeiterkrankungen bis zu drei Tagen sind den Angaben zufolge nur erfasst worden, wenn eine ärztliche Krankschreibung vorlag. Somit ist der tatsächliche Krankenstand höher als in der Statistik benannt.

Mehr Krankmeldungen aus psychischen Gründen

Die Krankenkasse DAK-Gesundheit registrierte indes für das erste Halbjahr 2024 einen starken Anstieg bei Krankschreibungen wegen psychischer Erkrankungen registriert. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres habe es im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 14,3 Prozent mehr Fehltage wegen Depressionen oder Anpassungsstörungen gegeben, teilte die DAK am 18. Juli in Hamburg mit. Die Krankenkasse hatte dazu die Daten von 2,25 Millionen Versicherten ausgewertet. DAK-Vorstandschef Andreas Storm sagte, es zeige sich beim Krankenstand, dass die Beschäftigten in Deutschland „in diesen Krieg- und Krisenzeiten weiterhin unter Druck“ stünden.