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Pflege

Kinderbuch: Wenn die Enkel Opa Theo im Heim besuchen



Frankfurt a.M. (epd). Für Enkelkinder ist es oft ein tiefer Einschnitt, wenn die Oma oder der Opa ins Pflegeheim kommt. Um Kindern das Leben und die Bedingungen in einem Seniorenheim nahezubringen, haben die Autoren Wolfpeter Hocke und Andreas Thewalt ein Kinderbuch geschrieben, das auch für Erwachsene aufschlussreiche Informationen bietet.

Der fünfjährige Paul und die siebenjährige Nelly besuchen ihren Opa Theo das erste Mal in seinem neuen Zuhause. Der Opa hat jetzt einen Rollator, ist aber sonst noch ziemlich fit. Paul und Nelly lassen sich von ihrem Großvater erzählen, wie sich sein neues Leben im Heim von seinem alten auf dem Bauernhof unterscheidet. Wenn er jetzt mal Hilfe braucht, drückt er auf einen Knopf an einem Armband. Er kann in seiner eigenen Wohnung im Heim essen oder in den Speisesaal gehen, wenn er Gesellschaft haben will.

Roboter-Robbe mit weichem Fell

Es gibt auch einen Roboter im Heim. Er sieht aus wie eine Robbe und hat ein weiches Fell. Demente Menschen seien oft traurig und könnten mit dem Roboter spielen, das mache sie meistens fröhlich, erklärt eine Altenpflegerin den Kindern. Sie erfahren auch, dass einige der Pflegerinnen im Heim aus Mexiko, Polen oder von Philippinen kommen, denn in Deutschland gebe es zu wenig Menschen, die im Seniorenheim arbeiten wollten.

Und dann haben die Autoren sich noch etwas Besonderes ausgedacht, einen Blick in die Zukunft: Ein Zauberaufzug bringt Opa Theo, Nelly und Paul in das Jahr 2050 und sie können sehen, wie ein Seniorenheim in 30 Jahren aussehen wird. In der Zukunftsstation surren Roboter durch die Gänge, transportieren Senioren, medizinische Geräte oder Bettwäsche und Handtücher. Die Rollstühle für die Heimbewohner haben keine Räder mehr, sondern schweben auf Luftkissen.

Maschinen sollen Menschen entlasten

Die Pflegekräfte werden aber auch in Zukunft nicht durch Roboter ersetzt. Professor Zweistein erklärt den Kindern, dass die Roboter und Maschinen entwickelt wurden, um den Angestellten schwere Arbeit abzunehmen. „Wenn wir noch so arbeiten würden wie früher, bräuchten wir viel mehr Pflegefachkräfte, als wir finden können“, sagt der Professor. Und die Pflegerinnen und Pfleger in der Zukunft hätten so mehr Zeit, sich besser um die Bewohner zu kümmern.

Für Erwachsene, die Kindern aus dem Buch vorlesen, gibt es eine Reihe von Infotafeln, auf denen man Wissenswertes erfährt: „In Zukunft, schätzen Experten, wird es bis 2035 ungefähr 5,75 Millionen pflegebedürftige Senioren geben und 7,25 Millionen bis 2050. Damit werden auch mehr Pflegekräfte gebraucht, im Jahr 2050 vermutlich mehrere hunderttausend Kräfte zusätzlich.“

Auftraggeber und Herausgeber des von Wolfgang Schomberg illustrierten Buches „Opa Theos neues Zuhause“ ist die Unternehmensgruppe Stelle Vitalis & Casa Mia.

Jürgen Prause