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Einsamkeit

Malteser und Caritas: Starke Strukturen stärken starkes Ehrenamt



Viele Ehrenamtliche helfen dabei, Einsamkeit im Alter zu vermeiden. Um sie zu stärken, braucht es auch bessere professionelle Strukturen. Das zeigt eine neue Studie, unter Ehrenamtlichen und älteren Menschen, die in Berlin vorgestellt wurde.

Berlin (epd). Im Rahmen der Aktionswoche „Gemeinsam aus der Einsamkeit“ wurde die neue Erhebung am 18. Juni auf dem 2. bundesweiten „Forum Miteinander-Füreinander“ in Berlin vorgestellt. Dort kamen rund 200 Aktive vieler Fachverbände sowie Wissenschaftlerinnen und Vertretungen von Kommunen aus ganz Deutschland zusammen, um über Wege zu einem gelingenden Leben im Alter zu beraten. Sie diskutierten auch Strategien gegen Einsamkeit und nahmen besonders die Arbeit von Ehrenamtlern auf diesem Feld in den Blick. Dabei ging es vor allem um die Frage, welche Maßnahmen gegen Einsamkeit im Alter wirksam sind wirksam.

Um insbesondere Einsamkeit im Alter entschlossen entgegenzutreten, haben sich der Malteser Hilfsdienst, der Deutsche Caritasverband, die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) und das Kompetenzwerk Einsamkeit (KNE) zusammengetan.

Vielfältige Angebote für Ältere

Die Frage nach der effektiven Hilfe gegen Einsamkeit stand auch im Zentrum der qualitativen Wirksamkeitsstudie unter älteren Menschen und Engagierten an den 112 Standorten des Malteser Projekts „Miteinander-Füreinander“. Das wurde vom Bundesministerium für Senioren von 2020 bis 2024 gefördert. Es bietet mehr als 200 ehrenamtliche Angebote für ältere Menschen, von Seniorentreffs, Rikschafahrten über telefonische und persönliche Besuche, Einkaufshilfen bis hin zu Kulturbegleitungen.

„Unsere Erfahrung und die Wirksamkeitsstudie zeigen: Ehrenamtliche Angebote für Ältere sind wirksam im Kampf gegen Einsamkeit, doch Ehrenamt allein kann es nicht stemmen. Daher lautet unser dringender Appell: Wir brauchen hauptamtliche Strukturen in den Kommunen und in den Hilfsorganisationen, um das Ehrenamt zu etablieren und nachhaltig zu sichern“, forderte Georg Khevenhüller, Präsident des Malteser Hilfsdienst.

„Netz der Solidarität knüpfen“

Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa sagte, gerade dort, wo es darum gehe, im Sozialraum Nähe und Begegnungsorte zu schaffen, die Einsamkeit vorbeugen, sei das Engagement der Ehrenamtlichen unverzichtbar. „Sie ihrerseits profitieren von den Strukturen der Verbände, die das befristete Engagement der Vielen zu einem Netz der Solidarität verlässlich zusammenknüpfen.“

Ein wichtiger Beitrag der konfessionellen Wohlfahrtsverbände zum nachhaltigen Erhalt der Angebote gegen Einsamkeit seien ehrenamtliche Leitungen. Aber: „Hauptamtliche, die sie begleiten und unterstützen, sollten durch öffentliche Gelder finanziert werden“, fordern Malteser und Caritas. Zudem sollten erfolgreiche Projekte in Regelstrukturen überführt und in anderen Kommunen multipliziert werden - wie das Berliner Projekt „Türöffner“ der Malteser und der Caritas. Die Aktionswoche „Gemeinsam aus der Einsamkeit“ vom 17. bis 23. Juni 2024 statt.

Um insbesondere Einsamkeit im Alter entschlossen entgegenzutreten, haben sich der Malteser Hilfsdienst, der Deutsche Caritasverband, die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) und das Kompetenzwerk Einsamkeit (KNE) zusammengetan.

Dirk Baas