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Forscher sehen Erfolge bei Förderung von Langzeitarbeitslosen



Berlin/Nürnberg (epd). Die Jobcenter melden erste Erfolge mit zwei Förderprogrammen für langzeitarbeitslose Bürgergeld-Empfänger. Das geht aus einer Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor, die das Bundesarbeitsministerium am 21. März dem Bundestag vorgelegt hat. Das Institut, das zur Bundesagentur für Arbeit gehört, untersuchte im Auftrag des Arbeitsministeriums die Auswirkungen des sogenannten Teilhabechancengesetzes, das 2019 in Kraft getreten ist.

Vermittlung in reguläre Jobs

In den ersten viereinhalb Jahren wurden dem Forschungsbericht zufolge insgesamt gut 118.000 Förderungen begonnen. Damit blieben die Jobcenter hinter dem Ziel von 150.000 Förderungen zurück, was das IAB auf die Corona-Pandemie zurückführt.

Der Analyse zufolge gelang es 25 Prozent der über das Programm „Teilhabe am Arbeitsmarkt“ geförderten Bürgergeld-Empfänger, in einen regulären Job zu kommen. Ohne Förderung schaffe dies nur jeder Zehnte. Die Geförderten beziehen bereits seit sechs Jahren oder länger Bürgergeld beziehungsweise früher die Grundsicherung. Den Arbeitgebern, in aller Regel gemeinnützige Träger, werden bis zu fünf Jahre lang 100 bis 70 Prozent der Lohnkosten erstattet. Die Menschen arbeiten beispielsweise in Sozialkaufhäusern. Mitentscheidend für einen Erfolg sei das begleitende Coaching, stellte das IAB fest, bemängelt aber die Umsetzung.

Lohnkostenzuschüsse von 75 Prozent

Ein zweiter Förderweg, die „Eingliederung von Langzeitarbeitslosen“ führte laut IAB dazu, dass jede zweite Person gut zwei Jahre nach Beginn der Förderung in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis stand. Die Arbeitgeber erhalten Lohnkostenzuschüsse von 75 Prozent im ersten und 50 Prozent im zweiten Jahr. In beiden Programmen sind dem IAB zufolge Frauen sowie Erwerbslose ohne Berufsabschluss oder ohne deutsche Staatsangehörigkeit unterrepräsentiert. Wie nachhaltig die Eingliederungen seien, könne noch nicht festgestellt werden, heißt es in dem Bericht, der auf Datenauswertungen und Befragungen der Jobcenter beruht.

Wegen der hohen Ausgaben pro Person geraten beide Förderinstrumente immer wieder in die Kritik. Die Jobcenter halten sie indes für wirkungsvoll und würden sie laut IAB gern häufiger einsetzen. Bei knappen Mitteln könne nicht eine Gruppe auf Kosten anderer besonders unterstützt werden, erklärten Jobcenter-Leitungen. Sozialverbände, die die Programme umsetzen, argumentieren, nur durch mehrjährige verlässliche Förderung könnten Langzeitarbeitslose aus dem Bürgergeld-Bezug in den sozialen Arbeitsmarkt oder reguläre Jobs vermittelt werden. Zuletzt waren bei den Verhandlungen über den Bundeshaushalt 2024 Kürzungen im sozialen Arbeitsmarkt geplant, die aber zurückgenommen wurden.