Hannover (epd). Mit den Stimmen der Regierungsparteien SPD und Grüne hat der Landtag am 13. März eine niedersachsenweite Initiative gegen Einsamkeit auf den Weg gebracht. Unter anderem sollen darin bestehende Maßnahmen zur Einsamkeitsbekämpfung auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse evaluiert und verbessert werden. Zugleich wird die Landesregierung gebeten, erforderliche neue Konzepte und Ansätze zu entwickeln, die darauf abzielen, soziale Verbindungen zu stärken und das Bewusstsein für das Thema Einsamkeit zu schärfen.
Einen alternativen Antrag der CDU, der unter anderem einen oder eine Landesbeauftragte gegen Einsamkeit vorgesehen hatte, lehnte das Plenum hingegen ab. Sozialminister Andreas Philippi (SPD) sagte, die Strategie gegen Einsamkeit ohne Umwege über neu zu schaffende Stellen auf den Weg zu bringen, „ist aus meiner Sicht der richtige Weg“. Einsamkeit beeinträchtige nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen, sie wirke sich auch auf die Gesellschaft insgesamt aus. „Wir müssen daher dafür sorgen, dass Einsamkeit kein Tabuthema bleibt.“ In diesem Zusammenhang kündigte Philippi eine Kampagne seines Hauses unter dem Titel „Gemeinsam - nicht einsam“ an.
Der SPD-Abgeordnete Marten Gäde bezeichnete Einsamkeit als „eine stille Epidemie, die Menschen aller Altersklassen betrifft“. Da das Problem äußerst komplex sei, bedürfe es auch komplexer Lösungsansätze. Für die Grünen erteilte Swantje Schendel der von der CDU geforderten Koordinierungsstelle ebenfalls eine Absage. Sie verwies auf „kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung, die die nötigen Kapazitäten mitbringen“. Sie warb dafür, in Projekte und Infrastrukturen vor Ort zu investieren.