Köln (epd). In den Jahren der Corona-Pandemie hat sich einer Studie zufolge die Einkommensungleichheit in Deutschland nicht wesentlich verändert. Die Einkommensverteilung erweise sich bei „unsicherer Datenlage als “bemerkenswert stabil", teilte das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) am 19. November in Köln mit.
Die IW-Studie zeige ferner: Bei der deutschen Einheit gehe es voran. Ostdeutsche seien immer seltener von Armut bedroht. Das traditionelle Ost-West-Gefälle beim Armutsrisiko verschwinde immer mehr. Ein Beispiel: In Thüringen ist der Anteil der Armutsgefährdeten seit 2012 um 21 Prozent zurückgegangen.
Im Westen stieg nach den Angaben der Anteil der Menschen mit einem niedrigen Einkommen. Das hänge vor allem mit dem Zuzug Geflüchteter zusammen, erklärt das arbeitgebernahe Institut.
Der Anteil der Reichen an der Gesamtbevölkerung sei seit einem Jahrzehnt nahezu unverändert. Die sogenannte Einkommensreichtumsquote - also der Anteil der Personen, die mehr als das doppelte des Äquivalenzeinkommens zur Verfügung haben - lag demzufolge im Jahr 2022 bei 7,7 Prozent und damit auf einem ähnlichen Niveau wie vor der Pandemie im Jahr 2019. Der Wert habe sich in den vergangenen 15 Jahren kaum verändert.