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Bremer Diakonie-Krankenhaus bietet Pflegekräften 4-Tage-Woche an



Bremen (epd). Das Diakonie-Krankenhaus in Bremen will im Frühjahr des kommenden Jahres in der Pflege die 4-Tage-Woche einführen, um Fachkräfte zu halten und neue zu gewinnen. Dabei soll die reguläre Arbeitszeit von 39 Stunden auf vier Tage verteilt werden, wie Pflegedirektor Markus Huber am 20. November mitteilte. „Im Rahmen der Vier-Tage-Woche sind zwischen den Schichten außerdem bis zu acht freie Tage am Stück möglich.“

Zunächst soll das Vier-Tage-Modell auf einer Station der Inneren Medizin umgesetzt werden. „Hier haben alle Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit, freiwillig in das Projekt einzusteigen“, ergänzte Huber. Zudem hätten interessierte Pflegekräfte aus dem Umland die Chance, sich im Rahmen dieses Modells am Diakonie-Krankenhaus zu bewerben. Weitere Stationen könnten folgen. Das „Diako“ ist das zentrale Krankenhaus im Bremer Westen mit mehr als 1.000 Beschäftigten.

Nach einer im Mai präsentierten Umfrage der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung wünschen sich etwa 81 Prozent der interviewten Vollzeitbeschäftigten eine Vier-Tage-Woche - allerdings mit niedrigerer Wochenarbeitszeit. Knapp 73 Prozent gaben an, eine Arbeitszeitverkürzung nur bei gleichem Lohn zu befürworten. Acht Prozent der Befragten erklärten, sie würden ihre Arbeitszeit reduzieren, auch wenn dadurch das Entgelt geringer ausfallen sollte. 17 Prozent lehnten eine 4-Tage-Woche ab. Zwei Prozent hatten ihre Vollzeittätigkeit bereits auf vier Tage verteilt.