Berlin (epd). Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat vor einer möglichen Konkurrenz beruflich und hochschulisch ausgebildeter Pflegerinnen und Pfleger gewarnt. Sie reagierte damit auf die am 17. Oktober veröffentlichten Empfehlungen einer Arbeitsgruppe der vom Bundesfamilienministerium ins Leben gerufenen „Ausbildungsoffensive Pflege“. Darin wird empfohlen, akademisch ausgebildeten Pflegekräften bei „hochkomplexen“ Fällen mehr Leitungsverantwortung zu übertragen. Die Gewerkschaft kritisierte die Unterscheidung von hochkomplexen und weniger komplexen Fällen als „völlig praxisfern“. Die Berufsausbildung würde so abgewertet.
Ver.di habe in der Arbeitsgruppe mitgewirkt, trage die Empfehlungen aber nicht mit, hieß es weiter. Maßstab für die Entwicklung von Tätigkeitsprofilen müsse der Nutzen für die pflegerische Versorgung sein. Hochschulisch ausgebildete Pflegepersonen würden gebraucht, sagte Sylvia Bühler vom ver.di-Bundesvorstand. „Dass aber beruflich qualifizierte Pflegepersonen künftig bestimmte Aufgaben nicht mehr machen sollen, die heute zu ihren Tätigkeiten gehören, ist der absolut falsche Weg.“