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Diakonie: Pflege-Fachkräftemangel ist größte Herausforderung



Rostock (epd). Für diakonische Einrichtungen ist der Fachkräftemangel in der Pflege die größte Herausforderung. Aufgrund von Personalmangel würden bereits Stationen in Krankenhäusern und Wohnbereiche in Pflegeeinrichtungen geschlossen, teilte das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung (EWDE) am 12. Oktober in Rostock zum Abschluss einer zweitägigen Konferenz mit. Ambulante Pflegedienste könnten keine neuen Klienten annehmen, hieß es. Es komme zu Wartezeiten und Unterversorgung.

Diakonie-Vorständin Maria Loheide kritisiert, bei der Anwerbung von ausländischen Fachkräften gebe es immer noch zu hohe bürokratische Hürden. Allerdings könne der Personalmangel in der Pflege nicht ausschließlich oder vorrangig dadurch gelöst werden, dass Fachkräfte aus Drittstaaten angeworben werden. „Pflege- und Sozialberufe sind attraktive Berufe und bieten sichere Arbeitsplätze, die durch bessere Arbeitsbedingungen und Innovationen noch attraktiver werden“, sagte Loheide.

Globaler Wettbewerbs um Pflegerinnen und Pfleger

„Wir müssen in der Wohlfahrtspflege unsere Personalgewinnungsstrategien noch besser auf die Einwanderungsgesellschaft ausrichten“, forderte die Diakonie-Vorständin. Die Möglichkeit, in den Pflegeberuf einzusteigen, müsse für Geflüchtete, die bereits in Deutschland lebten, geschaffen und verbessert werden.

Dagmar Pruin, EWDE-Vorstandsvorsitzende sowie Präsidentin von „Brot für die Welt“ und Diakonie Katastrophenhilfe, sagte: „Wir brauchen eine Übereinkunft für das ethische Anwerben von Pflegekräften aus dem Ausland und Lösungen zur Entschärfung des globalen Wettbewerbs um Pflegefachkräfte.“ Dabei dürfe Gesundheitspersonal aus dem Globalen Süden nur in Ausnahmefällen und nur unter Berücksichtigung von WHO-Verhaltenskodexes angeworben werden.

Zuwanderung befreie Bundespolitik und Arbeitgeber nicht von der Verantwortung, die Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen hierzulande zu verbessern, sagte Pruin.

Laut Weltgesundheitsorganisation fehlten bis zum Jahr 2030 bis zu zehn Millionen Fachkräfte in der Gesundheitsversorgung, vor allem in Afrika und großen Teilen Asiens, informierte das EWDE. In Deutschland würden laut Deutschem Pflegerat bis 2030 etwa 500.000 Pflegevollzeitstellen vakant.