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Familie

Fachstelle für Kinder inhaftierter Eltern nimmt Arbeit auf



Hamburg (epd). Mit einer Landesfachstelle will die Stadt Hamburg die Versorgungsstruktur von Kindern inhaftierter Eltern verbessern. Ziel sei etwa die Weiterentwicklung der Vernetzung zwischen Justizvollzug und Jugendhilfe sowie die Familienorientierung im Justizvollzug, teilten Sozial- und Justizbehörde am 26. Juni gemeinsam mit. Von der Inhaftierung eines Elternteils seien in Deutschland Schätzungen zufolge etwa 100.000 minderjährige Kinder betroffen, hieß es.

Häufig drohen ihnen Ausgrenzung und Traumatisierung, psychische Probleme, die Verschlechterung der Lebensumstände und das Risiko, selbst straffällig zu werden. Der Leiter der Landesfachstelle „Kinder von Inhaftierten“ (KvI), Sven Zibell, betonte: „Der nicht inhaftierte Elternteil bekommt nur selten Informationen darüber, an wen er sich in dieser Situation wenden kann oder findet im Internet nur wenig Angebote zur Unterstützung.“

Wenn ein Elternteil inhaftiert ist, könne dies Kinder sehr stark belasten, sagte Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne). Für den Justizvollzug gehe es darum, „die ganze Familie stärker in den Blick zu nehmen und gezielter auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen, um so gleichzeitig die Resozialisierung des inhaftierten Elternteils zu fördern“, sagte Gallina. Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) fügte hinzu, dass es auch darum gehe, durch das Projekt „frühestmöglich über die Angebote der Kinder- und Familienhilfe zu informieren“.