Köln (epd). Angesichts der geplanten Beitragserhöhungen zur gesetzlichen Pflegeversicherung spricht sich der Bundesvorstand der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Arbeitnehmer-Organisationen (ACA) für ein nachhaltiges Konzept zur Finanzierung des Pflegewesens aus. Die ständige Anhebung der Beiträge könne die demografisch bedingten Herausforderungen einer alternden Gesellschaft alleine nicht abfedern, heißt es zur Begründung in einer am 18. April verbreiteten Mitteilung.
„Die Höhe des geplanten Anstiegs ist erheblich“, sagte der Bundesvorsitzende Andreas Luttmer-Bensmann. So betrage der geplante Anstieg zum Teil mehr als einen halben Prozentpunkt. „Das stellt eine große Belastung für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dar.“ Statt einfacher Erhöhungen brauche es eine weitergehende Debatte darüber, wie sich der gestiegene Finanzierungsbedarf in der Pflege in Zukunft solidarisch und sozial verträglich stemmen ließe.
„Es fehle an einem langfristigen Konzept für eine nachhaltige Finanzierung der Pflegeversicherung“, ergänzte Claudia Braun, Mitglied im ACA-Bundesvorstand. Schließlich werde der Finanzierungsbedarf von Pflegeleistungen angesichts einer alternden Gesellschaft in den kommenden Jahren noch zunehmen. „Vor diesem Hintergrund brauchen wir eine Auseinandersetzung darüber, ob und in welcher Höhe die Pflegeversicherung einen steuerfinanzierten Bundeszuschuss erhalten sollte.“ Das würde die solidarische Finanzierungsbasis der Pflege deutlich vergrößern und die bislang einseitigen Belastungen von Arbeitseinkommen verringern. Auch die mögliche Einbeziehung weiterer Einkunftsarten, insbesondere mit Blick auf Kapitaleinkommen, sollte kein Tabu sein, hieß es.