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DBfK: Jahr 2023 muss Jahr der Pflege werden



Berlin (epd). Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) kritisiert, dass trotz ambitionierter Ankündigungen im im Koalitionsvertrag im ersten Jahr der Ampelregierung nur wenige Reformschritte in der Pflege umgesetzt wurden. „Das nachgebesserte Krankenhauspflegeentlastungsgesetz mit der Regelung zur Pflegepersonalbemessung (PPR 2.0) ist ein erster richtiger Schritt, es müssen aber weitere Maßnahmen folgen, um die Gesundheitsversorgung zu sichern“, sagte Präsidentin Christel Bienstein am 11. Januar in Berlin. Der Verband blickt in diesem Jahr auf 120 Jahre Pflegeberufspolitik und seine eigene Gründung vor 50 Jahren zurück.

„Unser Jubiläumsjahr muss aber nicht nur für uns, sondern für die Menschen in Deutschland ein Jahr der Pflege werden“, forderte Bienstein. In den vergangenen Monaten habe sich die Situation weiter zugespitzt und gezeigt, „wie fragil die Gesundheitsversorgung in unserem Land ist und zwar vor allem deshalb, weil wir nicht genügend Pflegepersonal haben. Wir fordern deshalb vom Bundesgesundheitsminister mutige Reformen im Gesundheitswesen“.

Präsidentin: Arbeitsbedingungen müssen besser werden

Bienstein zufolge müssen vor allem die Arbeitsbedingungen in der Pflege besser werden. Zudem brauche man für die Pflegebildung ein schlüssiges und umfassenden Bildungskonzepts für die Pflegeberufe. Weitere Stichworte für den Reformbedarf seien angemessene Bezahlung, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Stärkung der pflegewissenschaftlichen Studiengänge.

Die vom Bundesgesundheitsminister angekündigten Reformen wie die Einführung von Gesundheitskiosken und die Krankenhausreform böten Möglichkeiten, auch in der Pflege weiterzukommen. „Die Zeit drängt - das Jahr 2023 ist daher äußerst bedeutsam, um die gesundheitliche Grundversorgung der Bevölkerung zu sichern“, bekräftigte Bienstein.