Berlin (epd). Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) ruft die Bundesregierung auf, Investitionen in den Klimaschutz der Kliniken stärker zu fördern. Ein Gutachten zeige das große Potenzial, Treibhausgase einzusparen, beispielsweise durch klimagerechte Modernisierung, teilte die Dachorganisation am 12. Dezember in Berlin mit. Dazu müssten die Kliniken aber in die Lage versetzt werden, in Technik und Prozesse zu investieren, sagte der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß.
Er forderte die Bundesregierung auf, aus dem Sondervermögen zur Klimaneutralität „ein Green-Hospital-Investitionsprogramm“ aufzulegen. Aufgrund der Defizite bei den Investitionsfördermitteln der für die Kliniken zuständigen Bundesländer benötigten die Krankenhäuser Instrumente, um den notwendigen Anpassungsprozess zu vollziehen.
Wenn Bund und Länder in den kommenden fünf Jahren jeweils zwei Milliarden Euro für die Sanierung der Gebäudehüllen und die Modernisierung der Heizungsanlagen in den Krankenhäusern einsetzen, könne ein messbarer Beitrag für den Klimaschutz und eine Reduzierung bei den Betriebskosten erreicht werden, sagte Gaß. Die bauliche und technische Substanz der Krankenhäuser habe unter der Unterfinanzierung der vergangenen Jahre gelitten. Mangelhafte Fassadendämmung, veraltete Heizkessel und jahrzehntealte Installationen führen laut Gaß zu unnötigen Mehrverbräuchen.
Rund fünf Prozent des nationalen Treibhausgas-Ausstoßes werden dem Gesundheitswesen zugeschrieben, hieß es. Ein Großteil davon entfalle auf die Krankenhäuser. Eine Studie des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) zeige, dass der Klimaschutz auf der Agenda vieler Krankenhäuser ganz oben stehe. 71 Prozent der befragten Kliniken gaben demnach an, dass der Klimaschutz in ihre Anpassungsstrategie zum Klimawandel einfließe. 38 Prozent der Häuser haben demnach Leitlinien und Zielvorgaben zur Energieeinsparung und Nachhaltigkeit etabliert, 30 Prozent beschäftigten Klimamanager.
Daneben versuchten Krankenhäuser, ihren ökologischen Fußabdruck auf einzelnen Feldern zu reduzieren, etwa bei der Müllvermeidung, der genauen Überwachung der Verbrauchskennzahlen oder auch der Fassadendämmung. Grundsätzlich seien einfache Energiesparmodelle zwar leicht umzusetzen und reduzierten mittelfristig sogar Kosten. „Sie ersetzen aber nicht den systematischen klimagerechten Umbau, der vor allem in der Substanz und der Anlagentechnik stattfinden muss“, so Gaß.