Köln (epd). Die Caritas fordert mehr Anstrengungen, um junge Menschen vom Schulabbruch abzuhalten. Es brauche dringend Instrumente, um jene Schülerinnen und Schüler aufzufangen, sagte Johannes Hensel, Direktor des Diözesan-Caritasverbands für das Erzbistum Köln, am 5. August zum Schuljahresbeginn in Nordrhein-Westfalen.
Die Landesjugendämter und das Institut für Sozialpädagogische Forschung in Mainz (ISM) rechneten für 2021 mit einer Verdoppelung der Schulabbrüche auf mehr als 100.000 im Vergleich zu 2019, teilte die Caritas mit. Offensichtlich seien viele Schülerinnen und Schüler durch Schulschließungen und Distanzunterricht verloren gegangen, sagte Hensel. „Wenn dazu noch der direkte Kontakt zu Mitschülerinnen und Mitschülern fehlt, steigt das Risiko für Schulabbruch und Schulverweigerung deutlich.“
Jeder Schulabbruch sei ein Drama für den betreffenden jungen Menschen. Auch die Gesellschaft könne es sich nicht leisten, zehntausende Jugendliche einem „Tagelöhner-Dasein“ zu überlassen, mahnte Hensel. Schulen und die Schulsozialarbeit sollten gemeinsam mit den Kommunen Angebote schaffen, um die durch Corona abgehängten Schülerinnen und Schüler zu stabilisieren. Ebenso wichtig seien Projekte der außerschulischen Jugendbildung.