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Inflation

Hintergrund

Inflation und Entlastungen - Was bisher geschah



Berlin (epd). Auf die stark steigenden Preise vor allem für Energie und Lebensmittel hat die Bundesregierung bereits mit zwei sogenannten Entlastungspaketen reagiert.

Das erste Paket umfasst Hilfen für die hohen Energie- und Heizkosten sowie Steuererleichterungen. Zum 1. Juli fällt die EEG-Umlage weg, ein halbes Jahr früher als geplant, wodurch der Strompreis sinkt. Wohngeldempfänger erhalten einmalig einen Zuschuss zu den Heizkosten von 270 Euro für Singles und 350 Euro für einen Zwei-Personen-Haushalt. Größere Familien bekommen weitere 70 Euro pro Person, Studierende und Azubis mit Bafög-Unterstützung erhalten einen Zuschlag von 230 Euro.

Hilfen für Sozialleistungsempfänger

Rückwirkend zum Jahresanfang 2022 wurden der Arbeitnehmerpauschbetrag um 200 auf 1.200 Euro erhöht sowie der Grundfreibetrag um 363 Euro auf 10.347 Euro. Die Pendlerpauschale für Beschäftigte wurde ab dem 21. Kilometer von 35 Cent auf 38 Cent angehoben.

Mit dem zweiten Entlastungspaket, das den umstrittenen Tankrabatt und das 9-Euro-Ticket enthält, wurden auch Hilfen für Sozialleistungsempfänger beschlossen. Sie erhalten einmalig 200 Euro zusätzlich. Wer Arbeitslosengeld I bekommt, erhält 100 Euro. Familien bekommen einen Kinderbonus von 100 Euro pro Kind. Im Vorgriff auf die geplante Kindergrundsicherung wird Kindern aus einkommensarmen Familien und Hartz-IV-Haushalten ein monatlicher Zuschlag von 20 Euro gezahlt.

Mit dem sogenannten Tankrabatt wurde die Energiesteuer für drei Monate, von Juni bis August, um knapp 30 Cent je Liter Benzin und 14 Cent pro Liter Diesel gesenkt. Auch das 9-Euro-Ticket für den Nah- und Regionalverkehr gibt es für diese drei Sommermonate. Es wurde im ersten Monat 21 Millionen mal verkauft.



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