sozial-Branche

Krieg in der Ukraine

DZI: 812 Millionen Euro höchstes Spendenaufkommen seit 1945



Berlin (epd). In Deutschland wurden bisher 812 Millionen Euro für die vom Krieg betroffenen Menschen in und aus der Ukraine gespendet. Das ergab eine aktualisierende Umfrage des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI), die am 14. Juni veröffentlicht wurde. Im März hatten die befragten elf Hilfswerken und Bündnisse Spendenzuflüsse von mehr als zehn Millionen Euro verzeichnet hatten. Damit seien allein die Spenden an diese elf Organisationen seit dem 24. März um rund 180 Millionen Euro gestiegen, so das DZI.

Weil Zeit- und Sachspenden nur sehr schwer mit einem Geldwert zu beziffern sind, werden sie in den Erhebungen des DZI nicht erfasst. Auch das Gesamtvolumen der Geldspenden liegt den Angaben nach wohl noch etwas höher als die jetzt bestätigten 812 Millionen Euro, weil auch viele kleinere Initiativen Geld gesammelt haben, die aber nicht vollständig erfasst werden könnten.

Höchstes Spendenaufkommen seit dem Zweiten Weltkrieg

Mit dem jetzt erreichten Zwischenstand haben die Sammlungen zugunsten der Ukrainerinnen und Ukrainer nominal zum höchsten Spendenaufkommen geführt, das seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland für eine einzelne Katastrophe gemessen wurde. Unter Berücksichtigung der Geldwertentwicklung ist jedoch das Spendenaufkommen für die Betroffenen des Tsunamis in Südostasien (2004) gleichwohl immer noch das höchste anlassbezogene Spendenaufkommen, weil es auf heutigem Preisniveau einem Wert von 904 Millionen Euro entspricht.

„Die Spenden- und Unterstützungsbereitschaft für die Ukraine ist zwar weiter hoch; niedriger geworden ist aber das täglich neu gespendete Volumen von Geld und Sachen“, erklärte Burkhard Wilke, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des DZI in Berlin. „So wichtig und wirksam Spenden für die Menschen in und aus der Ukraine auch weiterhin sind, so machen Spendenaufrufe etwa bezüglich der dramatischen Hungerkrise im Sudan und anderen afrikanischen Staaten deutlich, dass auch dieser Teil der Welt auf Hilfe der Weltgemeinschaft dringend angewiesen ist.“

Am 3. Juni hatten die Aktion Deutschland Hilft (220,4 Millionen Euro), das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe (141,5 Millionen) und das Bündnis Entwicklung Hilft - Gemeinsam für Menschen in Not (97,6 Millionen) die höchsten Spendenbeträge gesammelt.