sozial-Branche

Krieg in der Ukraine

Niedersachsens Diakonie warnt vor Überlastung der Kindertagesstätten



Hannover (epd). Der Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen, Hans-Joachim Lenke, hat angesichts der vielen ukrainischen Flüchtlingskinder, die in das Bildungssystem integriert werden sollen, vor einer Überlastung der Kindertagesstätten gewarnt. Schon vor dem Krieg sei die Situation wegen des Fachkräftemangels und der Corona-Pandemie ausgesprochen angespannt gewesen, sagte Lenke dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Viele Mitarbeitende seien krank, die Leitungen müssten Gruppen zeitweise schließen und die Betreuungszeiten einschränken. „Das System fährt schon sehr, sehr stark am Rand. Und jetzt kommen noch die Kinder aus der Ukraine hinzu“, sagte Lenke.

Angst vor Überlastung

Er betonte, er sehe die dramatische Lage in der Ukraine und die Not der Geflüchteten: „Und natürlich haben wir die Träger gebeten, dass sie sich der Herausforderung stellen.“ Er fürchte aber, dass Fachkräfte Stunden reduzierten oder kündigten, wenn der Stress wachse und die Arbeitsbedingungen sich weiter verschlechterten.

Der evangelische Theologe schlug vor, dass die ukrainischen Kinder zunächst in ehrenamtlich geleiteten Mutter-Kind- oder Spiel-Gruppen betreut werden, anstatt sie sofort in die Kitas zu schicken. Allerdings sieht auch Lenke die Notwendigkeit einer geregelten Betreuung, sobald die Mütter einen Job gefunden haben.

Martina Schwager