sozial-Politik

Behinderung

Experte: Inklusion in Arbeitswelt muss Standard werden



Berlin (epd). Die Liga Selbstvertretung, ein Bündnis behinderter Menschen, hat am 25. April bei einer Anhörung im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales von der Politik mehr Engagement bei der Umsetzung der Inklusion im Arbeitsmarkt gefordert. Inklusion und Partizipation müssten zum Standard werden , sagte der Vertreter der Liga, Otmar Miles-Paul. Dem Ausschuss lagen Anträge der CDU/CSU-Fraktion und der Linksfraktion für eine bessere Arbeitsmarktintegration vor.

„Allein die Tatsache, dass über 40.000 - und damit rund 25 Prozent der beschäftigungspflichtigen Unternehmen - keinen einzigen behinderten Menschen beschäftigen, macht deutlich, wie groß der Handlungsbedarf für einen inklusiven Arbeitsmarkt ist“, sagte Paul. Mehr als 160.000 behinderte Menschen seien arbeitslos gemeldet. Hinzu kommen nach seinen Angaben mehr als 300.000 behinderte Menschen, die weit unter dem Mindestlohn in Werkstätten für behinderte Menschen arbeiten müssten.

Während der Corona-Pandemie sei die Arbeitslosigkeit behinderter Menschen zusätzlich angestiegen. Miles-Paul forderte, die Ausgleichsabgabezahlungen für Betriebe mit 20 und mehr Mitarbeitenden, die keinen behinderten Menschen beschäftigen, zu verdoppeln. Der Experte forderte zudem gezielte Hilfen für diejenigen, die von einer Werkstatt für behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt wechseln wollen.