sozial-Thema

Krieg in der Ukraine

Viele Hilfsprogramme für Notleidende




Kleiderspenden an der polnisch-ukrainischen Grenze
epd-bild/Frank Schultze/Zeitenspiegel
Um Betroffenen des Konfliktes in der Ukraine zu helfen, haben viele Hilfswerke Notprogramme und Hilfsgütertransporte gestartet. Obwohl Hilfsgüter eingelagert seien, hänge ihre Verteilung jedoch von der Lage vor Ort ab, erklärt das UNHCR.

Berlin (epd). Viele deutsche Hilfsorganisationen haben Notfallmaßnahmen ins Leben gerufen, um Ukrainerinnen und Ukrainern zu helfen. So schickte beispielsweise das Deutsche Rote Kreuz (DRK) einen ersten Hilfstransport mit Nothilfegütern zur Versorgung der ukrainischen Bevölkerung sowie von Menschen auf der Flucht vor, teilte die Organisation am 1. März in Berlin mit. Auch Mitglieder des Hilfsbündnisses „Aktion Deutschland Hilft“ und die Katastrophenhilfe der Diakonie veranlassen Hilfsmaßnahmen. Ob Hilfsgüter verteilt werden könnten, hänge jedoch von der Lage vor Ort ab, erklärte das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR).

Mit dem Lkw in das polnische Lublin

Die Güter des DRK wurden mit fünf Lastwagen in das polnische Lublin gebracht, von wo aus sie anschließend verteilt werden sollen, erklärte das Deutsche Rote Kreuz. Der Transport von 3.280 Feldbetten, 4.680 Isomatten und mehr als 750 Hygienepaketen sei der Beginn des Aufbaus einer Versorgungslinie für vom bewaffneten Konflikt in der Ukraine Betroffene und für Geflüchtete in Polen.

Ob Hilfsgüter vor Ort verteilt werden können, hänge von der Sicherheitssituation und dem Zugang zu ukrainischen Gebieten ab, teilte das UNHCR dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit. Hilfsgüter seien an verschiedenen Orten in der Ukraine eingelagert, jedoch sei die Bewegungsfreiheit in den meisten Städten eingeschränkt.

Dennoch stehe das Hilfswerk bereit, um humanitäre Hilfe zu leisten, wo immer dies notwendig und möglich ist, so das UNHCR. Die Organisation bereite den Transport von Hilfsgütern nach Moldawien vor, erklärte eine Sprecherin.

Medikamente in die Westukraine

Auch das evangelische Hilfswerk „Brot für die Welt“ sei darauf vorbereitet, Hilfe zu leisten, teilte eine Sprecherin mit. Der Wohlfahrtsverband der evangelischen Kirche habe einen Nothilfefonds mit zunächst 500.000 Euro aufgelegt. Für jene, die die Ukraine verlassen haben, würden zudem Hilfsmaßnahmen geplant.

Zudem unterstützen Mitglieder des Hilfsbündnisses „Aktion Deutschland Hilft“ Ukrainer und Ukrainerinnen. Beispielsweise verteilten die Johanniter als Partnerorganisation des Hilfsbündnisses nach eigenen Angaben 2.600 Hilfspakete in der Stadt Poltawa verteilt. Poltawa liegt etwa 350 Kilometer südöstlich von Kiew in der Zentralukraine.

Ein weiteres Bündnismitglied, die Caritas International, erklärte, die Situation für die Menschen in der Ukraine werde immer schwieriger. Der Wohlfahrtsverband bringe Geflüchteten unter, versorge sie mit Essen und Hygieneartikeln und betreue sie psychologisch. Er stockte seine Hilfe auf 1,2 Millionen Euro auf.

Eine erste Lieferung des Deutschen Medikamentenhilfswerks action medeor erreichte nach den Angaben am 1. März das Krankenhaus in der westukrainischen Stadt Ternopil. An Bord des Lkw waren Verbandsmaterialien, Spritzen, Kanülen, Gipsverbände, Handschuhe und Infusionslösungen, mit denen nun Verletzte und Kranke in der Ukraine versorgt werden können, wie es hieß.

Inga Jahn, Markus Jantzer


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