sozial-Köpfe

Weitere Personalien



Reem Alabali-Radovan (31), Integrationsbeauftragte der Bundesregierung (SPD), übernimmt zusätzlich auch das Amt der Antirassismus-Beauftragten. Sie ist seit Dezember Beauftragte der neuen Regierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Alabali-Radovan wurde als Kind irakischer Eltern in Moskau geboren. 1996 kam sie mit ihrer Familie nach Deutschland. Sie studierte Politikwissenschaften und wurde 2020 Integrationsbeauftragte des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Bei der Bundestagswahl im vergangenen Jahr zog sie mit einem Direktmandat in das Parlament ein.

Barbara Pühl wird neue Leiterin der Evangelischen Dienste München. Sie übernimmt den Posten am 1. Juni. Pühl folgt auf Klaus Schmucker, der das Amt 22 Jahre lang innehatte und am 31. Mai in den Ruhestand geht. Sie studiert Evangelische Theologie in Neuendettelsau, Marburg, Wien und Berlin. 2006 war sie Pfarrerin in Bayreuth, dann bis 2015 wissenschaftliche Mitarbeiterin an Evangelisch-Theologischen Fakultät der LMU München. Die Evangelischen Dienste München sind gemeindeübergreifende Einrichtungen, wie beispielsweise die Krankenhausseelsorge, die Offene Behindertenarbeit oder das Evangelische Beratungszentrum. Sie unterstützen, ergänzen und entlasten die Arbeit der Kirchengemeinden. Derzeit gehören über 20 Einrichtungen zu den EDM.

Carsten Tag, Theologe und seit März 2020 Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, ist neuer Vorsitzender der Liga Hessen. Er löste turnusgemäß Yasmin Alinaghi ab, die Geschäfstführerin des Paritätischen Hessen. Der Vorsitz wechselt alle zwei Jahre zwischen den sechs Mitgliedsverbänden der Liga. Tag sagte, die großen Wohlfahrtsverbände hielten auch in der Corona-Krise zusammen. „Sie stehen als verlässliche Partner bereit, um das Gesundheits- und Sozialwesen bestmöglich funktionsfähig zu halten.“ Tag arbeitete ab 1998 in Hofheim als Leiter der Fachstelle für Suchtprävention des Main-Taunus-Kreises beim Verein Jugendhilfe & Jugendberatung. Später war er zwölf Jahre lang Dekan im Evangelischen Dekanat Rodgau. Aufgrund vielfältiger Fort- und Weiterbildungen ist er auch Gemeinde- und Organisationsberater sowie Gestalttherapeut.

Peter Pfann ist Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe Forchheim. Er folgt auf Michael Endres, der zum neuen Direktor des Caritasverbands für die Erzdiözese Bamberg ernannt worden ist. Pfann war von 2012 bis 2018 bei der Regnitz Werkstätten gGmbH beschäftigt und ist seit 2018 Geschäftsführer der BBW gGmbH (gemeinschaftliches Wohnen) /BBZ gGmbH (Werkstatt mit Förderstätte) in Nürnberg. Zudem ist er im Lebenshilfe Landesverband Bayern und bei der Landesarbeitsgemeinschaft WfbM in Bayern aktiv. Zur Lebenshilfe Forchheim gehören aktuell 14 Einrichtungen in Stadt und Landkreis Forchheim. Insgesamt sind bei ihr rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit und ohne Behinderung beschäftigt.

Andrea Siemen (60) ist neu in den Vorstand der Lebenshilfe Bayern berufen worden. Sie ist Aufsichtsratsvorsitzende der Lebenshilfe München. Die Juristin und Bundesbeamtin a. D. engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich bei der Lebenshilfe, unter anderem in der Angehörigen-Beratung und in der L.I.E.S.-Redaktion. Seit November 2019 ist sie Vorsitzende des Aufsichtsrates der Lebenshilfe München, vor der Neuaufstellung des Vereines war sie Vorsitzende des Vorstandes.

Hellmut Wißmann, ehemaliger Präsident des Bundesarbeitsgerichts, ist am 17. Februar gestorben. Er wurde 82 Jahre alt. Wißmann wurde im Juli 1999 zum Präsidenten des Bundesarbeitsgerichts berufen und übernahm den Vorsitz des Ersten Senats, den er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2005 innehatte. In seiner Amtszeit hat sich das Arbeitsrecht auf vielen Feldern fortentwickelt. Als Vorsitzender des Ersten Senats hatte er daran maßgeblichen Anteil mit Entscheidungen zur Bildung eines Europäischen Betriebsrats, zur Videoüberwachung am Arbeitsplatz, zum Bereitschaftsdienst als Arbeitszeit und zum Streik um einen Firmentarifvertrag gegen einen verbandsangehörigen Arbeitgeber.

Annette Noller, württembergische Diakonie-Chefin, ist neue Vorstandsvorsitzende des Vereins „Arbeitsgemeinschaft Arbeit in Baden-Württemberg (AG)“. Ihr Vorgänger Holger Hoffmann, stellvertretender Vorstand der badischen Diakonie, hatte das Amt abgegeben. Die AG Arbeit unterstützt Menschen, die bei der Jobsuche als benachteiligt gelten. Mitglieder sind Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege sowie knapp 40 freigemeinnützige und kommunale Beschäftigungsträger.

Klaus Siems wird Leiter des Grenzdurchgangslagers Friedland bei Göttingen. Er tritt die Nachfolge von Heinrich Hörnschemeyer an, der nach mehr als 30 Jahren zum 1. März in den Ruhestand geht. Siems leitete zuletzt den Standort der Behörde in Braunschweig. Das Grenzdurchgangslager wurde im September 1945 auf Anordnung der britischen Armee als erste Anlaufstelle für Flüchtlinge und Vertriebene in Deutschland eingerichtet. In den folgenden Jahrzehnten kamen neben den heimkehrenden deutschen Kriegsgefangenen auch Spätaussiedler sowie Flüchtlinge aus zahlreichen Ländern im Lager an. 2011 wurde Friedland eine der Erstaufnahme-Stellen des Landes Niedersachsen für Asylsuchende. Das Grenzdurchgangslager nimmt zudem in die Bundesrepublik einreisende Spätaussiedler und jüdische Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion auf. Bislang haben insgesamt rund 4,5 Millionen Menschen das Lager durchlaufen.