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Saarland

Wohlfahrtsverbände starten Kampagne für benachteiligte Gruppen



Saarbrücken (epd). Im Saarland hat die Liga der Freien Wohlfahrtspflege mit Blick auf die Landtagswahl am 27. März eine Plakat- und Social-Media-Kampagne für mehr Unterstützung armer, alter, behinderter und geflüchteter Menschen gestartet. Ihr Ziel ist es, den Betroffenen über die neu zu wählende Landesregierung und über die Kommunen im Land mehr finanzielle und andere Hilfen zukommen zu lassen. Der Vorsitzende der Liga, Pfarrer Udo Blank für die Diakonie Saar, und Jürgen Nieser für die Arbeiterwohlfahrt Saar gaben dazu am 9. Februar im Garten der Saarbrücker Johanneskirche den Startschuss für die Kampagne mit knapp 10.000 Plakaten und Transparenten sowie Social-Media-Auftritten bei Facebook und Instagram.

„Der Wahlkampf im Saarland hat begonnen, aber es werden die übersehen, die wenig Wählerstimmen und wenig Lobby haben“, begründete Liga-Sprecher Blank die Kampagne, die „auch den Bürgern im Saarland bei ihrer Wahlentscheidung helfen soll“. Die Liga legte einen detaillierten Maßnahme- und Forderungskatalog an die Politiker vor und enthüllte ein erstes großes Banner am Haus der Caritas in Saarbrücken. „In der Corona-Pandemie wurde von der Politik viel Geld bewegt, da kann man nicht an den Ärmsten der Armen sparen“, sagte Helmut Paulus von der Diakonie Saar.

Die Liga, die alle sechs großen Wohlfahrtsverbände im Saarland umfasset, richtet in einem „Wahl-Check“ Fragen an die sieben größeren zur Landtagswahl antretenden Parteien. Es geht darum, welche Maßnahmen diese ergreifen wollen, um Familien, Erwachsene und Kinder aus dem „Teufelskreis Armut“ zu befreien. Auch wird gefragt, wie die Parteien die Zukunft der Jugend sichern wollen, die Seniorenarbeit gegen Einsamkeit verstärken, mehr Chancengleichheit für Menschen mit Behinderung erreichen und die Aufenthaltsdauer für geflüchtete Menschen verkürzen wollen. Schon jetzt fielen 17 Prozent der Saarländer unter die Armutsgrenze und ein Fünftel der saarländischen Kinder wachse in Armut auf, beklagten die Wohlfahrtsverbände.