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Diakoniechefin fordert Energiezuschlag für Hartz-IV-Regelsätze



Stuttgart (epd). Die Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg, Annette Noller, hat angesichts steigender Energiepreise angepasste Hartz-IV-Regelsätze und Wohngeldansprüche gefordert. Sie appellierte am 21. Dezember an Verantwortliche in Politik und Behörden, dafür zu sorgen, dass kein Mensch frieren, seine Ernährung reduzieren oder sich bei anderen wichtigen Anschaffungen einschränken müsse. Das sei eine Frage von Grundwerten und Grundrechten.

Die Diakonie Württemberg formulierte fünf Forderungen an die Politik, weil besonders bei den Kosten für Heizung und Strom im kommenden Jahr bis zu 25 Prozent Mehrkosten zu erwarten seien. Schon jetzt seien diese Kosten nicht ausreichend in den Regelsätzen der Hartz-IV-Leistungen berücksichtigt, sagte Noller.

Es brauche einen Energiezuschlag beim Wohngeld für Strom, Wasser und Heizung. Die Energiekostenentwicklung müsse generell bei den Regelsätzen der sozialen Hilfe berücksichtigt werden. Weiter brauche es eine kostenfreie Energieberatung für Haushalte, um Effizienzpotenziale zu schöpfen. Zum Schutz vor Strom- und Gassperren müssten beispielsweise Prepaid-Zähler angeboten werden, und Energieanbieter sollten Kooperationen schließen mit Hilfeorganisationen wie etwa Schuldnerberatungsstellen, sagte die Diakoniechefin.