Berlin (epd). Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) spricht sich dafür aus, dass wohnungslose Menschen auch zukünftig kostenlose Corona-Tests nutzen können. Nur so könne auch für sie die vom Bund beschlossene 3G-Regel gelten, heißt es in einer Mitteilung vom 11. Oktober. Dass Corona-Tests ab sofort kostenpflichtig seien, werde das alltägliche Leben wohnungsloser Menschen zusätzlich erschweren. Um öffentliche Einrichtungen und Unterkünfte betreten zu können, benötigten sie einen besonders niedrigschwelligen Zugang zu Tests, hieß es.
Susanne Hahmann, Vorsitzende der BAG W, sagte: „Wohnungslose Bürgerinnen und Bürger sind aufgrund ihrer Lebensumstände nicht immer in der Lage, eine Impfung nachzuweisen oder Ausweispapiere vorzulegen.“ Deshalb bräuchten sie die Möglichkeit, sich zu testen und das bevorzugt in Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe - gerade weil es dort so unkompliziert klappe. Daher sei bei der Umsetzung der bundesweiten Regelung dringend zu gewährleisten, dass die Corona-Tests weiterhin schnell, unbürokratisch und kostenfrei durchgeführt werden könnten.
„Die prekäre Lebenslage wohnungsloser Menschen hat sich durch die Corona-Krise noch einmal dramatisch verschlechtert. Um ihre Gesundheitsrisiken, insbesondere jetzt zum Herbst und Winter, nicht weiter zu erhöhen, müssen sie reibungslos Zutritt zu Einrichtungen und Unterkünften erhalten“, forderte Werena Rosenke, Geschäftsführerin der BAG W. Dabei sei die 3G-Regel einzuhalten. „Das muss zuverlässig, direkt vor Ort und ohne Hürden ermöglicht werden. Ebenso müssen weiterhin alle Anstrengungen unternommen werden, um niedrigschwellige Impfangebote zu machen.“