sozial-Politik

Kinder

Umfrage: Corona-Krise verschärft Personalmangel in Kitas



Düsseldorf (epd). Die Corona-Krise hat in den deutschen Kindertagesstätten einer aktuellen Umfrage zufolge den Personalmangel deutlich verschärft. Bei rund jeder fünften der befragten 4.500 Kita-Leitungen nahm demnach die Arbeitszeit seit Beginn der Pandemie um mehr als die Hälfte zu, wie aus einer am 24. August auf dem Deutschen Kitaleitungskongress (DKLK) in Düsseldorf vorgestellten repräsentativen Umfrage hervorgeht.

Knapp 40 Prozent der Kitaleitungen gaben an, dass wegen fehlender Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inzwischen für ein Fünftel der Betreuungszeit die Aufsichtspflicht kaum mehr nach den gesetzlichen Grundlagen gewährleistet sei. Neben zu wenig Personal beklagen die Kitas insbesondere auch Defizite in der digitalen Ausstattung.

Die Gewerkschaft Verband Bildung und Erziehung (VBE) kritisierte mangelnden Rückhalt in der Politik. Erwartungen, die die Politik vor allem mit dem Gute-Kita-Gesetz geschürt habe, seien vielfach nicht erfüllt worden, rügte der VBE-Bundesvorsitzende Udo Beckmann. Die Gelder aus dem Gesetz seien in vielen Bundesländern statt in die Verbesserung der Kita-Qualität in die Senkung oder Abschaffung der Elternbeiträge investiert worden. Das Gesetz sei damit ein „Etikettenschwindel“ und eine „klare politische Fehlentscheidung“.



Mehr zum Thema

Studie: Ausbau von Kita-Plätzen kommt nur langsam voran

Im Westen Deutschlands gibt es weiter zu wenig Kita-Plätze für die ganz Kleinen, dafür ist der Personalschlüssel günstiger als im Osten. Sozialverbände, Gewerkschaften und Kommunen sehen den Bund mit einer dauerhaften Förderung in der Pflicht.

» Hier weiterlesen