Halle (epd). Die Wissenschaftsakademien der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer haben gemeinsame Empfehlungen zur Vorbereitung auf künftige Pandemien vorgelegt. Die Stellungnahme baut auf den Erfahrungen mit der Coronavirus-Pandemie auf, wie die beteiligte Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina am 6. August in Halle erklärte. Das Papier wurde für das für Ende Oktober in Rom geplanten Gipfeltreffen der G20-Staaten erstellt.
Die Akademien empfehlen etwa ein weltweites Netzwerk zur Überwachung von Krankheitsausbrüchen. Dieses solle auf gemeinsam vereinbarten Kriterien basieren. Ein gehäuftes Auftreten von Krankheits- und Todesfällen solle so frühzeitig erkannt und rasch auf mögliche Pandemieausbrüche reagiert werden können.
Des Weiteren werden verlässliche Richtlinien und Plattformen für die Sammlung und den weltweiten Austausch detaillierter Daten angemahnt. Medikamente, Impfstoffe und medizinisches Verbrauchsmaterial sollte dezentral hergestellt und ausgeliefert werden. Dabei gelte es, Technologie- und Fertigungskapazitäten für Produkte des medizinischen Bedarfs weltweit zu fördern, jedoch besonders in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen.
Die Zulassung von Produkten sollte laut den Akademien zeitlich gestrafft werden. Der Zugang zu neuen Technologien müsse unter Wahrung von geistigem Eigentum, Patenten und Preisbildungsmechanismen beschleunigt werden.