sozial-Politik

Nordrhein-Westfalen

Ministerium kündigt 250.000 Euro für junge Wohnungslose an



Düsseldorf (epd). Die nordrhein-westfälische Landesregierung will im Rahmen der Landesinitiative gegen Wohnungslosigkeit „Endlich ein Zuhause!“ drei Modellprojekte für wohnungslose Jugendliche mit zusätzlich 250.000 Euro fördern. „Menschen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren machen mit rund 25 Prozent einen wesentlichen Anteil an den Wohnungslosen aus“, sagte NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) am 18. Juni in Düsseldorf. Bei ihnen bestehe besonders die Gefahr, „dass sich die kritische Lebenssituation verfestigt und sich die Wohnungsnotlage auch negativ auf den Bildungs- und Berufsweg auswirkt“.

Die drei Modellprojekte für wohnungslose Jugendliche und junge Erwachsene sind den Angaben zufolge in Dortmund, Essen und Recklinghausen. Ziel der Projekte sei eine altersspezifische Beratung und Begleitung der wohnungslosen jungen Menschen. „Ihre Lebenssituation soll sich durch Hilfen in den Bereichen Behörden-, Wohnungs- und Familienangelegenheiten, schulische Bildung, Ausbildung und Gesundheit nachhaltig stabilisieren“, hieß es.

Angebote mit verschiedenem Fokus

Dabei hätten die einzelnen Projekte, die in kommunale Strukturen eingebunden seien, unterschiedliche Schwerpunkte. In Dortmund gehe es vor allem um die Unterstützung von wohnungslosen geflüchteten Menschen. Um alternative Wege der Kontaktaufnahme zur Beratung via Messenger-Diensten und digitalen Anwendungen kümmere sich das Projekt in Essen. Recklinghausen setze wiederum auf präventive Ansätze wie beispielswiese einem Auszugsmanagement zur Vermeidung ungeregelter Auszüge aus dem Elternhaus.

Mit der Landesinitiative werden den Angaben zufolge seit mittlerweile zwei Jahren sogenannte Kümmerer-Projekte in 22 besonders stark von Wohnungslosigkeit betroffenen Kreisen und kreisfreien Städten mit jährlich rund drei Millionen Euro gefördert. In den Projekten unterstützen etwa Sozialarbeiter und Immobilienfachleute Menschen ohne Wohnung bei der Suche nach Wohnraum. Die drei Modellprojekte aus Dortmund, Essen und Recklinghausen kämen nun zusätzlich dazu, um besonders junge wohnungslose Menschen zu unterstützen.