Köln (epd). Betroffene von Rassismus und Queerfeindlichkeit können sich seit dem 17. März an neue Meldestellen wenden. Auch Zeuginnen und Zeugen können Vorfälle bei den vier neuen Meldestellen für Queerfeindlichkeit, antimuslimischen Rassismus, Antiziganismus sowie anti-Schwarzen, antiasiatischen und weitere Formen von Rassismus melden, wie das Queere Netzwerk NRW mitteilte. Die Vorfälle können anonym online gemeldet werden. So solle „eine einfache und sichere Möglichkeit“ geboten werden, Diskriminierung sichtbar zu machen, hieß es.

„Rassismus und Queerfeindlichkeit sind Alltag von Millionen von Menschen in NRW“, sagte Benjamin Kinkel, Geschäftsführer im Queeren Netzwerk NRW. Mit den Meldestellen solle das statistische Dunkelfeld von Diskriminierung und Gewalt erhellt und eine bessere Unterstützung von Betroffenen geschaffen werden. Die Meldestellen MIQ, MEDAR, DINA und MIRa arbeiten den Angaben zufolge eng zusammen, um Rassismus und Queerfeindlichkeit wissenschaftlich zu analysieren. Die anonymisierten Daten würden ausgewertet, um gesellschaftliche Muster von Diskriminierung und Gewalt zu erkennen. Sie sollen in jährlichen Berichten veröffentlicht werden.

Die Meldestellen werden durch verschiedene zivilgesellschaftliche Organisationen getragen und durch das NRW-Gleichstellungsministerium gefördert. Zwei weitere Stellen erfassen bereits antisemitische Vorfälle (RIAS NRW) und diskriminierende Vorfälle im Fußball (MeDiF-NRW).