Düsseldorf (epd). „Wir wollen von dem ausgehen, was die Familien beschäftigt, welche Unterstützung sie sich wünschen und was sie brauchen, um eine eigene religiöse Familienkultur zu entwickeln“, sagte Oberkirchenrätin Henrike Tetz am 16. Januar in Düsseldorf. Dazu könnten etwa Rituale und der Umgang mit unterschiedlichen Konfessionen und Religionen innerhalb der Familie gehören.

In Familien gebe es viele Fragen und auch Unsicherheiten zum religiösen Leben, sagte Tetz: „Was ist eigentlich Beten? Was ist ein Segen? Wer macht das und wie geht das? Wie lesen wir gemeinsam in der Bibel? Wie gestalten wir die Adventszeit? Und bis hin zu: Darf mein Stoffnilpferd auch mit an die Krippe zu Weihnachten?“, beschrieb die Leiterin der Abteilung Erziehung und Bildung der rheinischen Kirche mögliche Fragen.

Projekt „Unterwegs in Gottes Welt“ erfolgreich

Zu weiteren Angeboten der Landeskirche zählen nach den Worten der Theologin etwa Bildungsarbeit für die ganze Familie in Kitas oder die evangelische Büchereiarbeit. Das Projekt „Unterwegs in Gottes Welt“ der evangelischen Kirchen in NRW zeige, wie groß das Interesse an religiöser Familienarbeit sei. „Da werden Kinder und ihre Familien bei Schulübergängen begleitet.“ Zu Beginn des Schuljahres 2022/23 seien NRW-weit 43.000 Schülerinnen und Schüler erreicht worden: „Da ist Interesse und da ist Bedarf.“

Bildung war das Hauptthema der diesjährigen rheinischen Landessynode vom 16. bis 20 Januar in Düsseldorf. Geplant sei unter anderem ein Leitfaden für Bildungslandschaften, um zu schauen, was in verschiedenen Räumen wie etwa Stadt und Land an Bildungsarbeit nötig sei, betonte Tetz.

Eine konkrete Idee sei ein Unterstützungssystem für Studierende, die Religionslehrer werden wollen. Diese müssen ein berufliches Selbstkonzept entwickeln, bei dem sie sich mit ihrer eigenen evangelischen Identität und deren Einbringung in den Unterricht auseinandersetzen müssen. Das sei eine große Herausforderung für angehende Lehrerinnen und Lehrer. Die rheinische Kirche wolle sie dabei unterstützen, wo sie es benötigten.