Bielefeld/Hildesheim (epd). Die Hildesheimer Regionalbischöfin Adelheid Ruck-Schröder kandidiert für das Präses-Amt in der Evangelischen Kirche von Westfalen. Die 58-jährige Theologin werde den Delegierten des Landeskirchenparlaments bei seiner Tagung im März zur Wahl vorgeschlagen, wie das Bielefelder Landeskirchenamt am 19. Februar mitteilte. Seit dem Rücktritt von Annette Kurschus von ihren Ämtern als westfälische Präses und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im November 2023 ist das Präses-Amt vakant.

Grund für den Rücktritt von Kurschus war mangelhafte Kommunikation im Zusammenhang mit einem Missbrauchsverdacht gegen einen ehemaligen Kirchenmitarbeiter aus ihrem Umfeld. Eine Neuwahl scheiterte im vergangenen November, nachdem der einzige Bewerber seine Kandidatur zurückgezogen hatte. Gegen ihn gab es laut Landeskirche Vorwürfe wegen grenzverletzenden Verhaltens in der Vergangenheit. Die Landeskirche wird derzeit vom Theologischen Vizepräsidenten Ulf Schlüter kommissarisch geleitet.

Einzige Kandidatin

Ruck-Schröder ist Regionalbischöfin im Sprengel Hildesheim-Göttingen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers. Sie ist die einzige Kandidatin, die sich in der Sondersitzung der westfälischen Landessynode am 29. März zur Wahl stellen wird.

Die am 1. Mai 1966 geborene Ruck-Schröder wuchs in Stuttgart auf. Nach dem Theologie-Studium in Tübingen und Berlin, das sie mit der Promotion abschloss, sammelte sie erste Erfahrungen als Pfarrerin in der westfälischen Gemeinde Havixbeck bei Münster. Anschließend war sie als Berufsschulpfarrerin im Saarland tätig, später wechselte sie nach Niedersachsen in eine Göttinger Gemeinde. Bevor sie 2021 Regionalbischöfin wurde, war sie sechs Jahre Leiterin des Predigerseminars im Kloster Loccum. Sie ist verheiratet und Mutter von zwei erwachsenen Kindern.