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Diakonie

Das Frankfurter Diakonissenhaus



Das Frankfurter Diakonissenhaus wurde 1870 gegründet. Vier Jahre später bezogen die Schwestern an der Eschersheimer Landstraße 122 ein Mutterhaus mit Krankenhaus und Kapelle, 1897 wurde die Diakonissenkirche in Betrieb genommen. In der Folgezeit entstanden auf dem Gelände Altenheime, Kindergarten, Hort und Ausbildungsstätten für Krankenpflege und Sozialpädagogik, eine Paramentenwerkstatt und eine Hostienbereitung. Viele Schwestern arbeiteten in der Gemeindekrankenpflege, in Kindergärten und Frauen- und Jugendgruppen, sowie im Erziehungsheim Elisabethenhof in Marburg.

In der NS-Zeit schlossen sich beiden Diakonissenhauspfarrer Karl Christian Hofmann und Karl Goebels der Bekennenden Kirche an. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Kirche und mehrere Gebäude zerstört. Nach der Beschlagnahme ihres Mutterhauses durch die US-amerikanische Besatzungsmacht am 30. April 1945 fanden die Diakonissen in der Villa Manskopf am Oberforsthaus in Frankfurt-Sachsenhausen ein Ausweichquartier. Dort kam im August 1945 der Reichsbruderrat der Bekennenden Kirche zusammen, um über die Zukunft des Protestantismus in Deutschland zu beraten.

Nach der Rückkehr ins Nordend 1955 mussten die Diakonissen ihre Gottesdienste in einer Militärbaracke feiern, die als Notkirche hergerichtet war. Nach und nach entstanden verschiedene Bauten wie die neue Kirche und das mehrfach erweiterte Krankenhaus. Eine weitere Zäsur ereignete sich 2007, als die Diakonissen einen Teil des rund 8.000 Quadratmeter großen Areals verkauften. Dort entstanden Miet- und Eigentumswohnungen, eine Kindertagesstätte mit Krabbelgruppe sowie zwei Tiefgaragen. 2016 wurde das Gelände des Krankenhauses veräußert. Das Haus wurde abgerissen und anschließend neu mit Wohnungen bebaut.



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