

Köln (epd). Im Rheinland erhalten immer mehr Menschen mit Behinderung Geld anstelle von Sachleistungen vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) und organisieren ihre Hilfen selbst. 1.118 Menschen nutzten im Jahr 2017 das "Persönliche Budget", wie der Verband am 11. Februar in Köln mitteilte. Das seien mit 235 Menschen 27 Prozent mehr als im Jahr 2015. Bei Erstanträgen stieg die Zahl den Angaben zufolge sogar um 94 Personen (64 Prozent).
Die Menschen nutzten das Geld etwa für den Einsatz und die Bezahlung von Haushalts- oder Mobilitätshelfern. Der LVR zahlte 2017 insgesamt 29 Millionen Euro aus. Für 2018 geht der Verband von einem weiteren Anstieg aus. Das persönliche Budget sei ein großer Schritt zu mehr Selbstbestimmung und Selbstständigkeit.
Das Geld werde nahezu vollständig für Leistungen der sozialen Teilhabe genutzt, hieß es. Der Löwenanteil von 85 Prozent des genutzten persönlichen Budgets entfalle auf ambulante und stationäre Wohnleistungen. Zum Stichtag 31. Dezember erhielten laut LVR 34.700 Menschen im Rheinland ambulante und 21.900 Menschen stationäre Wohnhilfen. Nur 2,8 Prozent von ihnen nutzten aber das persönliche Budget. Seit 2015 sei der Anteil hier um 0,3 Prozentpunkte pro Jahr gestiegen, hieß es. Vor allem Jüngere nutzten die Geldleistungen. 40 Prozent der Nutzer seien Menschen mit psychischer Behinderung, weitere drei Prozent seien suchtkrank. 41 Prozent von ihnen hätten eine geistige, 15 Prozent eine körperliche Behinderung.